Hinterkaifeck: Unterschied zwischen den Versionen

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== Hinterkaifeck ==
== Hinterkaifeck ==
Irgendwann [[Sachverhalte: Die genaue Tatzeit | in der Nacht vom 31. März 1922 auf den 1. April 1922]] wurden auf Hinterkaifeck 6 Menschen grausam ermordet. Ein Täter konnte nie gefasst werden, obwohl über viele Jahrzehnte in diesem Mordfall ermittelt wurde.<br>
Im Schatten dieser ungesühnten Tat gediehen in der Gegen viele Gerüchte und Verdächtigungen. Misstrauen entstand und besteht immer noch fort. <br>
Die [[Sachverhalte: Die Ermittlungsmöglichkeiten | Ermittlungen]] fanden zumindest anfangs unter erschwerten Bedingungen statt. Hinterkaifeck lag weitab von der Zentrale, dem Polizeipräsidium München, und dort wurden die Kräfte der Polizei durch politische [[Wissen: Fememorde | Fememorde]] gebunden. So konnte der Leitende Ermittler [[Personen: Reingruber Georg | Georg Reingruber]] nur wenige Stunden persönlich auf dem Hof bleiben, die weiteren Ermittlungen steuerte er von München aus mit den ihm damals zur Verfügung stehenden Mitteln: Fernsprüche, Telefonanrufen und per Post.<br><br>
Der Koordinationsaufwand muss immens gewesen sein, denn neben den beiden Vor-Ort-Gendarmerien Hohenwart und Schrobenhausen musste Reingruber der Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. sowie der Oberstaatsanwaltschaft in Augsburg Bericht erstatten und demnach viele [[Sachverhalte: Die Ermittler | Ermittler]] steuern. Ganz davon abgesehen, dass der Sechsfachmord Menschen und Medien im ganzen Land aufschreckte. <br><br>


Die schreckliche Mordtat von Hinterkaifeck im Jahre 1922 blieb leider ungeklärt und übt immer noch eine Faszination aus.<br>
Wo genau lag Hinterkaifeck eigentlich, wer waren die Opfer und was ist dort geschehen?
Wo aber lag Hinterkaifeck und was ist dort geschehen?
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=== Der Ort Hinterkaifeck ===
== Der Ort Hinterkaifeck ==
[[Datei:Schrobenhausen.png |gerahmt|links| 100px|Position von Hinterkaifeck]][[Datei:luftbild_nord_klein.jpg |gerahmt|rechts]]
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Der [[Der Hof Hinterkaifeck | Hof Hinterkaifeck]] lag nahe des südlichen kleinen Waldstückes, das als Hexenholz bezeichnet wird. Sowohl nach Westen als auch nach Süden hin gab es keine Nachbarhöfe, sondern nur Wiesen und Ackerland, an die in einiger Entfernung sich ausgedehnte Wälder erstreckten.<br>
Der [[Der Hof Hinterkaifeck | Hof Hinterkaifeck]] lag nahe eines kleinen Waldstückes, das als Hexenholz bezeichnet wird. Sowohl nach Westen als auch nach Süden hin gab es keine Nachbarhöfe, sondern nur Wiesen und Ackerland, an die in einiger Entfernung sich ausgedehnte Wälder anschlossen.<br>
Nach Gröbern hin führte ein Weg, der erste Nachbar in dieser Richtung war ca. 300m entfernt.<br><br>
Nach [[Orte: Gröbern | Gröbern]] hin führte ein Weg, die Eybergstraße; der erste Nachbar in dieser Richtung war ca. 500m entfernt.<br><br>
[http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=26 Mehr Informationen zur Lage Hinterkaifecks und das übersichtliche Luftbild in groß gibt es hier]<br><br>
[http://www.hinterkaifeck.net/index.php?menuid=26 Mehr Informationen zur Lage Hinterkaifecks und das übersichtliche Luftbild in groß gibt es hier]<br><br>
Hinterkaifeck war ein Einödhof, der nahe dem kleinen Ort Gröbern lag und der kurz nach der Tat im Jahr 1923 abgerissen wurde. Gröbern gehörte damals zum Gemeindegebiet Wangen (heute Gemeindegebiet Waidhofen) und liegt etwa 6km östlich von [http://de.wikipedia.org/wiki/Schrobenhausen Schrobenhausen].<br><br>
[[Der Hof Hinterkaifeck | Der Hof Hinterkaifeck]], der nahe dem kleinen Ort Gröbern lag wurde kurz nach der Tat [[Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck | im Jahr 1923 abgerissen]]. Gröbern gehörte damals zum Gemeindegebiet Wangen (heute Gemeindegebiet Waidhofen) und liegt etwa 6km östlich von [http://de.wikipedia.org/wiki/Schrobenhausen Schrobenhausen].<br><br>
Heute ist das Schrobenhausener Land für seinen qualitativ hochwertigen Spargel und für den Anbau von Rollrasen auch überregional bekannt.
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=== Wer lebte auf Hinterkaifeck? ===
== Wer lebte auf Hinterkaifeck? ==
1922 gehörte der Hof der 35-jährigen [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel geb. Gruber]]. Ihr Mann [[Personen: Gabriel Karl| Karl Gabriel]] war schon 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen. Erst nach seinem Tod wurde im Januar 1915 ihre gemeinsame Tochter [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilia Gabriel]] geboren. 1919 bekam Viktoria noch ein Kind, [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]], als dessen Vormund Viktorias Vater [[Personen: Gruber Andreas| Andreas Gruber]] eingetragen wurde, da Viktoria nie wieder heiratete. Viktorias Mutter war [[Personen: Gruber Cäzilia | Cäzilia Gruber ]].
1922 gehörte der Hof der 35-jährigen [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria Gabriel geb. Gruber]]. Ihr Mann [[Personen: Gabriel Karl| Karl Gabriel]] war 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen. Erst nach seinem Tod wurde im Januar 1915 ihre gemeinsame Tochter [[Personen: Gabriel Cäzilia | Cäzilia Gabriel]] geboren. 1919 bekam Viktoria noch ein Kind, [[Personen: Gruber Josef | Josef Gruber]], als dessen Vormund Viktorias Vater [[Personen: Gruber Andreas| Andreas Gruber]] eingetragen wurde, da Viktoria nie wieder heiratete. Viktorias Mutter war [[Personen: Gruber Cäzilia | Cäzilia Gruber ]].
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Immer wieder wechselte das Dienstpersonal auf Hinterkaifeck. Zum Zeitpunkt der Tat war auch eine neue Magd auf dem Hof, [[Personen: Baumgartner Maria | Maria Baumgartner ]]. Sie war erst am Freitag Abend nach Hinterkaifeck gekommen, um am Samstag, den 1. April 1922 ihren Dienst anzutreten.
Immer wieder wechselte das Dienstpersonal auf Hinterkaifeck. Zum Zeitpunkt der Tat war auch eine neue Magd auf dem Hof, [[Personen: Baumgartner Maria | Maria Baumgartner ]]. Sie war erst am Freitag Abend nach Hinterkaifeck gekommen, um am Samstag, den 1. April 1922 ihren Dienst anzutreten.
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=== Was geschah in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922? ===
== Was geschah in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922? ==
Irgendwann zwischen Freitag Abend 17:00 und Samstag Vormittag wurden alle 6 Menschen auf Hinterkaifeck ermordet.<br>
Irgendwann zwischen Freitag Abend 17:00 und Samstag Vormittag wurden alle 6 Menschen auf Hinterkaifeck ermordet.<br>
Sie alle erlitten massive [[Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer|Kopfverletzungen]] und waren sofort tot, nur Cäzilia Gabriel, auch Cilli genannt, überlebte die Tat für wenige Stunden.
Sie alle erlitten massive [[Sachverhalte:_Die_Verletzungen_der_Opfer|Kopfverletzungen]] und waren sofort tot, nur Cäzilia Gabriel, auch Cilli genannt, überlebte die Tat für wenige Stunden.

Version vom 30. April 2011, 22:11 Uhr

Hinterkaifeck

Irgendwann in der Nacht vom 31. März 1922 auf den 1. April 1922 wurden auf Hinterkaifeck 6 Menschen grausam ermordet. Ein Täter konnte nie gefasst werden, obwohl über viele Jahrzehnte in diesem Mordfall ermittelt wurde.
Im Schatten dieser ungesühnten Tat gediehen in der Gegen viele Gerüchte und Verdächtigungen. Misstrauen entstand und besteht immer noch fort.
Die Ermittlungen fanden zumindest anfangs unter erschwerten Bedingungen statt. Hinterkaifeck lag weitab von der Zentrale, dem Polizeipräsidium München, und dort wurden die Kräfte der Polizei durch politische Fememorde gebunden. So konnte der Leitende Ermittler Georg Reingruber nur wenige Stunden persönlich auf dem Hof bleiben, die weiteren Ermittlungen steuerte er von München aus mit den ihm damals zur Verfügung stehenden Mitteln: Fernsprüche, Telefonanrufen und per Post.

Der Koordinationsaufwand muss immens gewesen sein, denn neben den beiden Vor-Ort-Gendarmerien Hohenwart und Schrobenhausen musste Reingruber der Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. sowie der Oberstaatsanwaltschaft in Augsburg Bericht erstatten und demnach viele Ermittler steuern. Ganz davon abgesehen, dass der Sechsfachmord Menschen und Medien im ganzen Land aufschreckte.

Wo genau lag Hinterkaifeck eigentlich, wer waren die Opfer und was ist dort geschehen?

Der Ort Hinterkaifeck

Position von Hinterkaifeck

Der Hof Hinterkaifeck lag nahe eines kleinen Waldstückes, das als Hexenholz bezeichnet wird. Sowohl nach Westen als auch nach Süden hin gab es keine Nachbarhöfe, sondern nur Wiesen und Ackerland, an die in einiger Entfernung sich ausgedehnte Wälder anschlossen.
Nach Gröbern hin führte ein Weg, die Eybergstraße; der erste Nachbar in dieser Richtung war ca. 500m entfernt.

Mehr Informationen zur Lage Hinterkaifecks und das übersichtliche Luftbild in groß gibt es hier

Der Hof Hinterkaifeck, der nahe dem kleinen Ort Gröbern lag wurde kurz nach der Tat im Jahr 1923 abgerissen. Gröbern gehörte damals zum Gemeindegebiet Wangen (heute Gemeindegebiet Waidhofen) und liegt etwa 6km östlich von Schrobenhausen.


Wer lebte auf Hinterkaifeck?

1922 gehörte der Hof der 35-jährigen Viktoria Gabriel geb. Gruber. Ihr Mann Karl Gabriel war 1914 im Ersten Weltkrieg gefallen. Erst nach seinem Tod wurde im Januar 1915 ihre gemeinsame Tochter Cäzilia Gabriel geboren. 1919 bekam Viktoria noch ein Kind, Josef Gruber, als dessen Vormund Viktorias Vater Andreas Gruber eingetragen wurde, da Viktoria nie wieder heiratete. Viktorias Mutter war Cäzilia Gruber .

Immer wieder wechselte das Dienstpersonal auf Hinterkaifeck. Zum Zeitpunkt der Tat war auch eine neue Magd auf dem Hof, Maria Baumgartner . Sie war erst am Freitag Abend nach Hinterkaifeck gekommen, um am Samstag, den 1. April 1922 ihren Dienst anzutreten.


Was geschah in der Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922?

Irgendwann zwischen Freitag Abend 17:00 und Samstag Vormittag wurden alle 6 Menschen auf Hinterkaifeck ermordet.
Sie alle erlitten massive Kopfverletzungen und waren sofort tot, nur Cäzilia Gabriel, auch Cilli genannt, überlebte die Tat für wenige Stunden.
Die Tatwaffe wurde beim Abriss von Hinterkaifeck in einem Fehlboden im Dachgeschoss gefunden. Es handelt sich dabei um eine Reuthaue, die durch die Aussage von Georg Siegl eindeutig als dem Hinterkaifeck'schen Haushalt zugehörig identifiziert wurde.
Die unterschiedlichen Verletzungsmuster der Opfer lassen Spekulationen zu, ob nicht noch weitere Tatwaffen zum Einsatz kamen. Eine Klärung dieses Punktes ist nicht mehr möglich, da der Obduktionsbericht nicht erhalten ist.
So offen wie die Frage nach dem Täter gestaltet sich auch die Frage nach dem Motiv für diese grausame Tat.