Zeitungsartikel: 1922-04-11 Schrobenhausener Wochenblatt: Unterschied zwischen den Versionen

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“Nachdem die Gerichtskommission nach der Sezierung die Leichen der sechs Ermordeten freigegeben hatte, konnte am Samstag die Beerdigung der sechs Opfer stattfinden. Ungemein zahlreich war die Zahl der Anteilnehmenden, die den Ermordeten ihr letztes Geleite geben wollten. Aus nah und fern waren wohl 3.000 Menschen herbeigeeilt. Es war ein erschütternder Anblick, als der Brückenwagen mit den sechs Särgen angefahren kam, begleitet von der gesamten Schuljugend. Nachdem H.H. Pfarrer Haas am südlichen Eingang des Friedhofes die Aussegnung vorgenommen hatte, fanden die unglücklichen Opfer des Verbrechens in einem Massengrab Aufnahme, rechts und links die Erwachsenen, in der Mitte die beiden Kinder. Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch , der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte. Sofort nach der Beerdigung fand der erste hl. Seelengottesdienst für die Ermordeten in der Kirche statt. Sie erwies sich zu klein, um alle Leidtragenden aufnehmen zu können.”
“Nachdem die Gerichtskommission nach der [[Sachverhalte: Obduktionsbericht|Sezierung]] die Leichen der sechs [[Personen: Die Opfer von Hinterkaifeck|Ermordeten]] freigegeben hatte, konnte am Samstag die Beerdigung der sechs Opfer stattfinden. Ungemein zahlreich war die Zahl der Anteilnehmenden, die den Ermordeten ihr letztes Geleite geben wollten. Aus nah und fern waren wohl 3.000 Menschen herbeigeeilt. Es war ein erschütternder Anblick, als der Brückenwagen mit den sechs Särgen angefahren kam, begleitet von der gesamten Schuljugend. Nachdem H.H. Pfarrer Haas am südlichen Eingang des Friedhofes die Aussegnung vorgenommen hatte, fanden die unglücklichen Opfer des Verbrechens in einem  
[[Sachverhalte: Die Kirche in Waidhofen|Massengrab]] Aufnahme, rechts und links die Erwachsenen, in der Mitte die beiden Kinder. Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch, der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte. Sofort nach der Beerdigung fand der erste hl. Seelengottesdienst für die Ermordeten in der Kirche statt. Sie erwies sich zu klein, um alle Leidtragenden aufnehmen zu können.”
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== Offene Fragen/Bemerkungen ==
== Offene Fragen/Bemerkungen ==

Version vom 10. Dezember 2011, 01:15 Uhr

Die Beisetzung

Detailinformationen

Datum

11. April 1922

Ort

Schrobenhausen

Art des Dokumentes

Zeitungsartikel

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Schrobenhausener Wochenblatt

Inhalt

11.04.1922 Waidhofen
“Nachdem die Gerichtskommission nach der Sezierung die Leichen der sechs Ermordeten freigegeben hatte, konnte am Samstag die Beerdigung der sechs Opfer stattfinden. Ungemein zahlreich war die Zahl der Anteilnehmenden, die den Ermordeten ihr letztes Geleite geben wollten. Aus nah und fern waren wohl 3.000 Menschen herbeigeeilt. Es war ein erschütternder Anblick, als der Brückenwagen mit den sechs Särgen angefahren kam, begleitet von der gesamten Schuljugend. Nachdem H.H. Pfarrer Haas am südlichen Eingang des Friedhofes die Aussegnung vorgenommen hatte, fanden die unglücklichen Opfer des Verbrechens in einem Massengrab Aufnahme, rechts und links die Erwachsenen, in der Mitte die beiden Kinder. Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch, der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte. Sofort nach der Beerdigung fand der erste hl. Seelengottesdienst für die Ermordeten in der Kirche statt. Sie erwies sich zu klein, um alle Leidtragenden aufnehmen zu können.”

Offene Fragen/Bemerkungen