Aussagen: 1922-04-05 Greger Georg: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 4.4.1922 vorm. 8 1/2 Uhr kam ein [[Personen: Hofner Albert | Monteur]] der [[Sonstiges: Maschinenfabrik Ziegler | Maschinenfabrik Ziegler]] in [[Orte: Pfaffenhofen|Pfaffenhofen]] u. gab an, dass er den [[Sachverhalte: Der Motor auf Hinterkaifeck | Motor]] bei dem Einödbauer Gabriel in Stand zu setzen habe. Etwa nachm. 2 1/2 kam der Monteur wieder zu mir zurück u. sagte, dass in dem [[Sonstiges: Der Hof Hinterkaifeck | Anwesen]] des Gabriels Niemand zuhause gewesen sei, den Motor habe er, obwohl das [[Sachverhalte: Die Motorenhütte | Motorenhäuschen]] geschlossen war, gerichtet. Er hat dazu die Nägel aus der Tür gelöst u. nach Instandsetzung des Motors die Bretter wieder befestigt. Er habe dabei noch gesagt er werde sich zum Anwesenbesitzer [[Personen: Lebmeier Blasius | Lebmeier]] in [[Orte: Kaifeck | Oberkaifeck]] begeben und den Motor herstellen. Dann werde er dann noch einmal zu Gabriel hinschauen.

Version vom 30. Dezember 2019, 00:07 Uhr

Inhalt

Aussage des Greger Georg, 1922 Bürgermeister von Wangen

Waidhofen, den 5.4.22 vorm. 3 Uhr
Betreff: Mord an der Bauersfamilie Gabriel in Kaifeck hinter Gröbern.
Am 4.4.1922 vorm. 8 1/2 Uhr kam ein Monteur der Maschinenfabrik Ziegler in Pfaffenhofen u. gab an, dass er den Motor bei dem Einödbauer Gabriel in Stand zu setzen habe. Etwa nachm. 2 1/2 kam der Monteur wieder zu mir zurück u. sagte, dass in dem Anwesen des Gabriels Niemand zuhause gewesen sei, den Motor habe er, obwohl das Motorenhäuschen geschlossen war, gerichtet. Er hat dazu die Nägel aus der Tür gelöst u. nach Instandsetzung des Motors die Bretter wieder befestigt. Er habe dabei noch gesagt er werde sich zum Anwesenbesitzer Lebmeier in Oberkaifeck begeben und den Motor herstellen. Dann werde er dann noch einmal zu Gabriel hinschauen.
Ferner habe der Monteur erwähnt, dass er den Ortsführer Schlittenbauer Lorenz in Gröbern von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt und ihn such er möchte die Familie Gabriel in Kenntnis setzten, dass ihr Motor wieder gebrauchsfähig sei. Etwa um 5 1/2 nachm. gleichen Tags schickte der Schlittenbauer seinen Jungen zu mir mit der Mitteilung, dass bei dem Gabriel alles ermordet worden sei.
Ich verständigte sofort die Gend. Station Hohenwart u. begab mich mit den beiden Gendarmen zu der Mordstätte.

Dort angekommen war anwesend:
Der Ortsführer Schlittenbauer mit mehreren Personen u. verblieben dort bis zur Ankunft des Oberamtsrichters.

Die Familie Gabriel war gut situiert. So viel ich weiss, besass sie Pfandbriefe u. haben auch nach meiner Ansicht ziemlich Bargeld besessen. Nach einer Äusserung der ermordeten Witwe Viktoria Gabriel soll auch noch Goldgeld vorhanden gewesen sein. Die ganze Familie war als geizig bekannt u. hat wenig Verkehr mit der Nachbarschaft gehabt.
Irgendwelche Verdachtsgründe auf eine bestimmte Person als Täter kann ich nicht aussprechen.
Ermordet wurden:
1.) Andreas Gruber etwa 70 Jahre alt
2.) dessen Ehefrau Cäcilie Gruber, etwa 70 Jahre alt
3.) die Witwe Viktoria Gabriel, geb. Gruber ( Ehemann im Feld gefallen)
4.) Cäzilie Gabriel, 8 bis 9 Jahre alt, Tochter der vorgen. Vikt. Gabriel
5.) Ein Knabe, 2 Jahre alt, ebenf. ein Sohn der Viktoria Gabriel
6.) Eine etwa 45 Jahre alte Frauensperson. Nach einem vorgefundenen Dienstbuch u. nach einer am 27.3.22 von dem Gemeinderat Pörnbach ausgefertigten Invalidenkarte dürfte diese Person möglicherweise mit einer Maria Baumgartner personengleich sein.

V.g.u.
gez. Georg Greger