Aussagen: 1951 Haas Nikolaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Buch Peter Leuschner, 1978
Buch Peter Leuschner, 1978
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unbekannt
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Nikolaus Haas
[[Personen: Haas Nikolaus | Nikolaus Haas]]<br>
[[Ermittler: Kagermeier | Kagermeier]]<br>
 
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Also, ich habe [[Personen: Gabriel Karl | Karl Gabriel]] und seine Frau [[Personen: Gabriel Viktoria | Viktoria]] sehr gut gekannt. <br>
 
Am 3. oder 4. Dezember 1914 wurde ich mit [[Personen: Bichler Josef | Bichler]] an die Westfront abgestellt. <br>
Also, ich habe Karl Gabriel und seine Frau Viktoria sehr gut gekannt.  
Unser Abschnitt war an der Strasse Arras-Neuville. Anlässlich eines Feldgottesdienstes am 10. oder 11. Dezember ging ich mit Bichler durch den Ort Vincy zur Dorfkirche. Auf dem Weg traf ich Gabriel vor seinem Quartier. <br>
Am 3. oder 4. Dezember 1914 wurde ich mit Bichler an die Westfront abgestellt.  
Ich fragte ihn, ob er nicht ein Paar gute Stiefel für mich hätte, da meine Schuhe ziemlich kaputt waren. Gabriel meinte, ich soll auf dem Rückweg bei ihm vorbeischauen. <br><br>
Unser Abschnitt war an der Strasse Arras-Neuville. Anlässlich eines Feldgottesdienstes am 10. oder 11. Dezember ging ich mit Bichler durch den Ort Vincy zur Dorfkirche. Auf dem Weg traf ich Gabriel vor seinem Quartier.  
Ich fragte ihn, ob er nicht ei Paar gute Stiefel für mich hätte, da meine Schuhe ziemlich kaputt waren. Gabriel meinte, ich soll auf dem Rückweg bei ihm vorbeischauen.  


Als wir nach einigen Tagen aus der Stellung kamen, ging ich wieder zu Gabriel. Von Seiten der Kameraden habe ich erfahren, dass er gefallen ist.  
Als wir nach einigen Tagen aus der Stellung kamen, ging ich wieder zu Gabriel. Von Seiten der Kameraden habe ich erfahren, dass er gefallen ist.  
Sie erzählten, dass er durch eine Gewehrgranate getötet wurde. Er soll auf Horchposten gesessen haben. Wir ließen uns die Leiche zeigen. Das Gesicht war nicht gerade entstellt. Ich weiß sicher, dass es Karl Gabriel gewesen ist. Als ich an Ostern 1918 zum ersten Mal auf Urlaub war, hat mich die Witwe Gabriel in Rachelsbach besucht. Sie wollte Einzelheiten über das Ableben ihres Mannes wissen. Ich konnte ihr aber nicht mehr sagen, als sie ohnehin schon wusste.  
Sie erzählten, dass er durch eine Gewehrgranate getötet wurde. Er soll auf Horchposten gesessen haben. Wir ließen uns die Leiche zeigen. Das Gesicht war nicht gerade entstellt. Ich weiß sicher, dass es Karl Gabriel gewesen ist. Als ich an Ostern 1918 zum ersten Mal auf Urlaub war, hat mich die Witwe Gabriel in Rachelsbach besucht. Sie wollte Einzelheiten über das Ableben ihres Mannes wissen. Ich konnte ihr aber nicht mehr sagen, als sie ohnehin schon wusste. <br><br>
 
Frage: Haben Sie damals die Unform des Toten durchsucht?
Antwort: Ich - nein - wieso ...


Frage: Neben dem Toten lag doch ein zerfetztes Notizbuch, Was haben Sie damit gemacht ?  
Frage: Haben Sie damals die Uniform des Toten durchsucht? <br>
Antwort: Was für ein Notizbuch - was wollen Sie überhaupt...  
Antwort: Ich - nein - wieso ... <br><br>


Frage: Und Sie haben auch nicht aus der Tasche des Toten ein Foto von Viktoria Gabriel gezogen?  
Frage: Neben dem Toten lag doch ein zerfetztes Notizbuch, Was haben Sie damit gemacht ? <br>
Antwort: Nein, was soll denn das - werde ich hier etwa verdächtigt...  
Antwort: Was für ein Notizbuch - was wollen Sie überhaupt... <br><br>


Oberkomissär Kagermeier: Ihr Kamerad von damals, Herr Bichler, hat soeben erklärt, Sie hätten die Uniform von Karl Gabriel durchsucht und dabei ein Bild seiner Frau gefunden.  
Frage: Und Sie haben auch nicht aus der Tasche des Toten ein Foto von Viktoria Gabriel gezogen? <br>
Antwort: Nein, was soll denn das - werde ich hier etwa verdächtigt... <br><br>


Haas: Das stimmt nicht. Wie Bichler zu solchen Angaben kommt, ist mir unbegreiflich. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Fotografie der Viktoria Gabriel in Händen gehabt.  
Oberkomissär Kagermeier: Ihr Kamerad von damals, Herr Bichler, hat soeben erklärt, Sie hätten die Uniform von Karl Gabriel durchsucht und dabei ein Bild seiner Frau gefunden. <br>
Haas: Das stimmt nicht. Wie Bichler zu solchen Angaben kommt, ist mir unbegreiflich. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Fotografie der Viktoria Gabriel in Händen gehabt. <br>


Kagermeier: Erzählen Sie mir in allen Einzelheiten, wie Sie damals die Leiche gesehen haben.  
Kagermeier: Erzählen Sie mir in allen Einzelheiten, wie Sie damals die Leiche gesehen haben. <br>


Haas: Das war so. Wir standen im Schützengraben. Von dort heraus konnte ich den Gefallenen vor mir liegen sehen. Den Bichler, der kleiner ist als ich, musste ich hochheben, damit er über den Graben schauen konnte.  
Haas: Das war so. Wir standen im Schützengraben. Von dort heraus konnte ich den Gefallenen vor mir liegen sehen. Den Bichler, der kleiner ist als ich, musste ich hochheben, damit er über den Graben schauen konnte. <br>


Kagermeier: Haben Sie die Leiche etwas eingescharrt, bevor Sie zu Ihrer Einheit zurückgingen?  
Kagermeier: Haben Sie die Leiche etwas eingescharrt, bevor Sie zu Ihrer Einheit zurückgingen? <br>


Haas: Nein!
Haas: Nein!<br>
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== Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck ==
== Fragen/Bemerkungen ==
== Fragen/Bemerkungen ==
* Bewertung
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Aktuelle Version vom 21. Februar 2012, 11:32 Uhr

Quelle

Buch Peter Leuschner, 1978

Detailinformationen

Die Aussagen von Bichler und Haas zu Karl Gabriel aus dem ersten Buch von Peter Leuschner

Datum

unbekannt

Ort

unbekannt

Zugegen

Nikolaus Haas
Kagermeier

Inhalt

Also, ich habe Karl Gabriel und seine Frau Viktoria sehr gut gekannt.
Am 3. oder 4. Dezember 1914 wurde ich mit Bichler an die Westfront abgestellt.
Unser Abschnitt war an der Strasse Arras-Neuville. Anlässlich eines Feldgottesdienstes am 10. oder 11. Dezember ging ich mit Bichler durch den Ort Vincy zur Dorfkirche. Auf dem Weg traf ich Gabriel vor seinem Quartier.
Ich fragte ihn, ob er nicht ein Paar gute Stiefel für mich hätte, da meine Schuhe ziemlich kaputt waren. Gabriel meinte, ich soll auf dem Rückweg bei ihm vorbeischauen.

Als wir nach einigen Tagen aus der Stellung kamen, ging ich wieder zu Gabriel. Von Seiten der Kameraden habe ich erfahren, dass er gefallen ist. Sie erzählten, dass er durch eine Gewehrgranate getötet wurde. Er soll auf Horchposten gesessen haben. Wir ließen uns die Leiche zeigen. Das Gesicht war nicht gerade entstellt. Ich weiß sicher, dass es Karl Gabriel gewesen ist. Als ich an Ostern 1918 zum ersten Mal auf Urlaub war, hat mich die Witwe Gabriel in Rachelsbach besucht. Sie wollte Einzelheiten über das Ableben ihres Mannes wissen. Ich konnte ihr aber nicht mehr sagen, als sie ohnehin schon wusste.

Frage: Haben Sie damals die Uniform des Toten durchsucht?
Antwort: Ich - nein - wieso ...

Frage: Neben dem Toten lag doch ein zerfetztes Notizbuch, Was haben Sie damit gemacht ?
Antwort: Was für ein Notizbuch - was wollen Sie überhaupt...

Frage: Und Sie haben auch nicht aus der Tasche des Toten ein Foto von Viktoria Gabriel gezogen?
Antwort: Nein, was soll denn das - werde ich hier etwa verdächtigt...

Oberkomissär Kagermeier: Ihr Kamerad von damals, Herr Bichler, hat soeben erklärt, Sie hätten die Uniform von Karl Gabriel durchsucht und dabei ein Bild seiner Frau gefunden.
Haas: Das stimmt nicht. Wie Bichler zu solchen Angaben kommt, ist mir unbegreiflich. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Fotografie der Viktoria Gabriel in Händen gehabt.

Kagermeier: Erzählen Sie mir in allen Einzelheiten, wie Sie damals die Leiche gesehen haben.

Haas: Das war so. Wir standen im Schützengraben. Von dort heraus konnte ich den Gefallenen vor mir liegen sehen. Den Bichler, der kleiner ist als ich, musste ich hochheben, damit er über den Graben schauen konnte.

Kagermeier: Haben Sie die Leiche etwas eingescharrt, bevor Sie zu Ihrer Einheit zurückgingen?

Haas: Nein!

Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck

Fragen/Bemerkungen

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