Dokumente: 1922-08-09 Brief von Pfaffenzeller Josef: Unterschied zwischen den Versionen
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Auf Grund gemachter Erfahrung bringe ich der Polizeidirektion folgendes zur Anzeige:<br> | Auf Grund gemachter Erfahrung bringe ich der Polizeidirektion folgendes zur Anzeige:<br> | ||
Am 6.8.22 gegen 7 Uhr abends unterhielten sich im Gasthaus zum Bauernbräu in Schrobenhausen, woselbst ich in Urlaub weilte, mehrere Bauern und Geschäftsleute über den Mord in Hinterkaifeck.<br> <br> | Am 6.8.22 gegen 7 Uhr abends unterhielten sich im Gasthaus zum Bauernbräu in [[Orte: Schrobenhausen|Schrobenhausen]], woselbst ich in Urlaub weilte, mehrere Bauern und Geschäftsleute über den Mord in Hinterkaifeck.<br> <br> | ||
Nach Äußerung des Mühlenbesitzers Johann Scheller in Schrobenhausen dürfte als Täter ein in der Nähe von Hinterkaifeck ansässiger Oekonom in frage kommen.<br> <br> | Nach Äußerung des Mühlenbesitzers Johann Scheller in Schrobenhausen dürfte als Täter ein in der Nähe von Hinterkaifeck ansässiger Oekonom in frage kommen.<br> <br> | ||
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Scheller einvernommen gab an, daß es sich um den Mann handle der nach dem Mord das Vieh gefüttert hat und sich sonst um alles angenommen hat.<br> | Scheller einvernommen gab an, daß es sich um den Mann handle der nach dem Mord das Vieh gefüttert hat und sich sonst um alles angenommen hat.<br> | ||
Von dem Privatier [[Personen: Ramelmeier | Von dem Privatier [[Personen: Ramelmeier Matthias| Matthias Ramelmeier]] in München will Scheller erfahren haben, daß dieser Mann ein ganz kalter Mensch sei, dem man so etwas zutrauen kann.<br><br> | ||
Der Privatier Matthias Ramelmeier, hier Alramstrasse 21/C wohnhaft, einvernommen, gab an, daß er den Bauern Schlittenbauer, um diesen handle es sich, nicht näher kenne, sondern nur ein paarmal mit ihm gesprochen habe. Er könne nicht sagen, ob ihm eine solche Tat zuzutrauen ist. Ob er sich zu Scheller in zufälliger Weise geäußert habe, vermag er nicht mehr anzugeben, er glaube es nicht. Mit Scheller habe er über diesen Mord noch öfters gesprochen. <br><br> | Der Privatier Matthias Ramelmeier, hier Alramstrasse 21/C wohnhaft, einvernommen, gab an, daß er den Bauern Schlittenbauer, um diesen handle es sich, nicht näher kenne, sondern nur ein paarmal mit ihm gesprochen habe. Er könne nicht sagen, ob ihm eine solche Tat zuzutrauen ist. Ob er sich zu Scheller in zufälliger Weise geäußert habe, vermag er nicht mehr anzugeben, er glaube es nicht. Mit Scheller habe er über diesen Mord noch öfters gesprochen. <br><br> | ||
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Aktuelle Version vom 19. Februar 2017, 10:21 Uhr
Brief des Josef Pfaffenzeller in Sachen Hinterkaifeck
Detailinformationen
Datum
09.08.1922
Ort
Art des Dokumentes
Brief
Verfasser
Verfasst für
Polizeidirektion München
Quelle
Staatsarchiv München, PolDir 8091b
Inhalt
Nr. 339
München, den 9.8.22
Abtlg. IV f.d. 17. Bez.
Betreff: Sechsfacher Raubmord in Hinterkaifeck.
Am 6.8.22 gegen 7 Uhr abends unterhielten sich im Gasthaus zum Bauernbräu in Schrobenhausen, woselbst ich in Urlaub weilte, mehrere Bauern und Geschäftsleute über den Mord in Hinterkaifeck. Nach Äußerung des Mühlenbesitzers Johann Scheller in Schrobenhausen dürfte als Täter ein in der Nähe von Hinterkaifeck ansässiger Oekonom in frage kommen. Erhebungen bei Scheller über die in frage kommende Person, sowie über etwaige Verdachtsgründe wurden von mir unterlassen.
I. Urschrift an die Gend. Station in Schrobenhausen II. Zum Akt: Mord in Hinterkaifeck. Abtlg.I. München, den 10.8.22
Scheller einvernommen gab an, daß es sich um den Mann handle der nach dem Mord das Vieh gefüttert hat und sich sonst um alles angenommen hat. Von dem Privatier Matthias Ramelmeier in München will Scheller erfahren haben, daß dieser Mann ein ganz kalter Mensch sei, dem man so etwas zutrauen kann. Der Privatier Matthias Ramelmeier, hier Alramstrasse 21/C wohnhaft, einvernommen, gab an, daß er den Bauern Schlittenbauer, um diesen handle es sich, nicht näher kenne, sondern nur ein paarmal mit ihm gesprochen habe. Er könne nicht sagen, ob ihm eine solche Tat zuzutrauen ist. Ob er sich zu Scheller in zufälliger Weise geäußert habe, vermag er nicht mehr anzugeben, er glaube es nicht. Mit Scheller habe er über diesen Mord noch öfters gesprochen. II. An die Staatsanwaltschaft Neuburg a.D. abgegeben. III. Zu den Akten: Raubmord in Hinterkaifeck W.V. Abtlg.I
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