Dokumente: 1952-07-03 Abschrift einer Festnahme von Adolf Gump 1926

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Vernehmung

Detailinformationen

Datum

3. Juni 1952

Ort

Augsburg

Art des Dokumentes

Vernehmungsprotokoll

Verfasser

Nußbaum, O.Komm. d. LP

Verfasst für

Landpolizei Bayern

Quelle

Staatsarchiv Augsburg, 1 Js 244/51

Inhalt

Abschrift

No. 596
Emersacker,den 14. August 1926

Gemdarmerie-Station Emersacker


An
das Stadtpolizeiamt Augsburg


Betreff: Festnahme des led. Korbmachers Adolf G u m p, geb. am 4.12.89 in Karlskron

Der in den bayer. Polizeiblättern Nr. 83/1924,181/1925,11/26 und 13/26 ausgeschriebene led. Korbmacher Adolf Gump von Karlskron wurde am 18. ds. Mts.abends 9 Uhr in Affaltern durch den Unterfertigten festgenommen und am 13.August früh in das Amtsger. Gefängn. Wertingen eingeliefert.
Gump wurde jedoch sogleich in das Amtsger. Gefängnis Donauwörth übergeführt.
Gump nannte sich zuerst Adolf Schmidt, Wagner von Moosach und dann später Josef Eisenmann Landwirt von Feldhof, Gde. Geisenhausen, BA. Pfaffenhofen.Erst nach erfolgter Festnahme hat er den Namen Adolf Gump angegeben. Ausweispapiere führte er nur auf den Namen Josef Eisenmann bei sich und zwar einen am 8.9.21 vom Notariat in Pfaffenhofen ausgefertigten Ehe-und Erbvertrag.
In Begleitung des Gump befand sich eine etwe 40 Jahre alte, hochschwangere Frauensperson,die sich bei der Kontrolle als die Ehefrau des Schmidt(Eisenmann)ausgegeben hat. Sie nannte sich Magdalena Schmidt und später Maria Eisenmann,geborene Stockmair. Die Festnahme dieser Frauensperson konnte nicht durchgeführt werden,da sie hochschwanger war und noch während der Kontrolle angebl.von Geburtswehen befallen wurde. Sie wurde daher dem Bürgermeister in Affaltern bis zur Untersuchung durch die Hebamme in Emersacker übergeben.Die Frauensperson ist jedoch vor Eintreffen der Hebamme aus der Wohnung des Burgermeisters in der Nacht flüchtig gegangen.
Die Frauensperson ist ohne Zweifel personengleich mit der led. Taglöhnerin Magdalena Stampfl,geb.am 10.4.84 in Thalhausen, BA. Freising,die ebenfalls in den bayr.Pol.Blättern Nr. 83/1924,181/1925,11/26 und 13/26 von verschiedenen Behörden gesucht wird. Die Stampfl zieht mit Gump schon seit Jahren in Bayern umher. Einen Nachweis darüber,daß Gump in den letzten 2 ½ Jahren irgendwelche Arbeiten verrichtet hat, konnte er nicht erbringen. Es ist daher anzunehmen, daß Beide nur von den Erträgnissen strafbarer Handlungen gelebt haben.


In Rain a/L.hat die Stampfl am 2. ds. Mts.bei verschiedenen. Geschäftsleuten Waren herausgeschwindelt (vgl.Rpndschreiben der Gend.-Station Rain v.4.8.26). Ein Teil dieser Waren konnten in Affaltern wieder beigebracht werden. Die Mannsperson,welche die Stampfl in Rain begleitet hat (jedenfalls Gump) hat sich dort "Josef Maier", Schreiner von Augsburg genannt. Es ist daher anzunehmen, daß sich Adolf Gump auch Josef Maier genannt hat. Mit Rücksicht darauf gebe ich hiermit von der Festnahme des Gump Kenntnis.

gez.Purucker
Oberwachtmeister


Kriminalpolizei Augsburg
Augsburg, den 18. August 1926

Dienststelle III I. Stampfl.hat am 2.August 26 in Rain a/L. in 4 Geschäften Waren im Gesamtwerte von 115.50 Mark herausgeschwindelt unter dem Vorbringen,sie sei bei dem Gütler Jakob Schmaus in Wächtering und müsse für diesen die Ware besorgen. Den Angaben der Stampfl wurde Glauben geschenkt, weil Schmaus bei den Geschäftsleuten Kunde war. Die Familie Schmaus in Wächtering will Stampfl dem Namen nach nicht kennen, obwohl sich diese dort einige Tage aufgehalten hat. In der Begleitung der Stampfl wurde ein Mann gesehen,der sich als Schreiner Josef Maier aus Augsburg, Pfaffengasse 24 ausgab. Dieser Mann ist mit dem am 12.8.26 in Affaltern festgenommenen Adolf Gump personengleich. Gendarmerie Station:Rain a/L.wurde entsprechend verständigt.

gez. Herzig
Kriminalsekretär

II. An D. St. VII zur Kenntniss und Anlegung von Grund-und Hinweiskarten auf umstehend angeführte Namen.

gez. Knoll
Kriminal Kommissär

F. d. R. d. A.
Augsburg, den 3. Juni 1952
(Nußbaum)
O.Komm. d. LP