Personen: Bärtl Josef: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Dezember 2010, 23:52 Uhr

Bärtl, Josef

Profilbild Bärtl, Josef
Profilbild Bärtl, Josef


Geboren:

18.1.1897 Geisenfeld

Gestorben:

unbekannt

Eltern:

Geschwister:

Verheiratet mit:

Kinder:

Leben:

Der am 18.1.1897 in Geisenfeld geborene Bäcker Josef Bärtl wurde von der Münchener Polizeidirektion als Erster der Tat verdächtigt. Der Schrobenhausener Gendarm Hans Anneser, der als einer der Ersten am Tatort war, berichtet rückblickend in einem Schreiben aus dem Jahre 1949 an die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Augsburg, dass Kriminalinspektor Reingruber sogleich nach Eintreffen am Tatort von der Täterschaft des Josef Bärtl überzeugt gewesen sei.

Das Aktenzeichen seines Ermittlungsverfahrens lautet daher auch A 167/22. Es wurde somit gegen ihn sofort ermittelt, noch bevor das Ermittlungsverfahren gegen Schlittenbauer eingeleitet wurde, denn dieses wurde unter dem Aktenzeichen A 169/22 geführt. In den Ermittlungen zum Mordfall Hinterkaifeck wurde er mehrfach per Haftbefehl gesucht, konnte jedoch nie gefasst werden. Die gegen ihn geführte Ermittlungsakte ist im Staatsarchiv Augsburg nicht mehr vorhanden.

Bärtl war am 7.4.1921 aus der Heil-und Pflegeanstalt Günzburg entflohen, wo er gemäß Bericht des Staatsanwaltes Pielmaier vom 6.11.1926 zur Beobachtung seines Geisteszustands eingeliefert worden war.

Gemäß Bericht des Staatsanwalts Pielmaier vom 6.11.1926 tauchte der Verdacht auf, dass Bärtl die Tat gemeinsam mit dem Konditor Alfons Gustav Philippi oder Philippe begangen haben könnte. Bezüglich des Philippe sei aber durch Erhebungen festgestellt worden, dass dieser als Täter nicht in Betracht kommen könne, da er nach Mitteilung der heil-und Pflegeanstalt in Waldheim / Sachsen in der Zeit vom 20.2.1922 bis 15.4.1922 ununterbrochen in der Dresdner später in der Waldheimer Pflegeanstalt untergebracht gewesen sei. Staatsanwalt Pielmaier berichtet weiter, dass der Händler Georg Seidl von Achdorf den Bäcker Bärtl der Tat bezichtigt habe. Seidl habe der Polizei gegenüber angegeben, dass Bärtl um 1923 herum die Täterschaft unter ausführlicher Darstellung der Mordtat bei einem Trinkgelage in Neuburg / Donau eingestanden haben soll. Zur Glaubwürdigkeit des Zeugen Seidl führt Staatsanwalt Pielmaier aus, dass Seidl ein pathologischer Lügner sei und wegen falscher Anschuldigung anderer Personen im Zusammenhang mit dem Mordfall Hinterkaifeck zu einer Gefängnisstrafe von 3 Monaten verurteilt worden sei.

Im Schrobenhausener Wochenblatt vom 22.4.1922 war über den Bäcker Bärtl folgendes zu lesen:

„Die Staatsanwaltschaft Neuburg / Donau fahndet nach dem 1897 in Geisenfeld geborenen Bäcker Josef Bärtl, der vor einiger Zeit aus der Heil- und Pflegeanstalt in Günzburg entsprungen ist und soviel wir wissen an dem Raubmord an dem Bauern Adler in Ebenhausen Ende 1919 beteiligt war. Dieser Geisteskranke kommt als Täter oder Mitbeteiligter an dem 6-fachen Raubmord in Hinterkaifeck in Frage. Er ist von untersetzter Gestalt, hat rotes Gesicht, dunkelblondes Haar, zugeschnittenen Schnurbart, trug zeitweise Militäranzug und Gamaschen. Bärtl ist als notorischer Mörder und Verbrecher in der Umgebung von Ingolstadt bekannt, schwindelte als falscher Gendarm den Leuten Papiergeld zum Abstempeln heraus und hatte sich in Ingolstadt auch als Darlehensschwindler und Heiratsvermittler niedergelassen. Lange Zeit entzog er sich der Festnahme, verweigerte in der Haft die Nahrungsmittelaufnahme und erreichte zweimal die Aufnahme in der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg. Man neigt zu der Ansicht, dass Bärtl nicht geisteskrank, sondern ein raffinierter und gewalttätiger Simulant sei.“

Es ist zwar möglich, dass Bärtl nach seiner Flucht aus der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg versucht hat in seinen Heimatort nach Geisenfeld zu gelangen. Die Entfernung Günzburg Geisenfeld beträgt per Luftlinie 70 km, die Entfernung zwischen Geisenfeld und Hinterkaifeck beträgt per Luftlinie nur 15 km.

Allerdings liegen keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, dass Bärtl tatsächlich nach Hinterkaifeck, Gröbern oder Waidhofen gelangt ist. Dass bei ihm ein entsprechendes Gewaltpotential zur Ausübung eines Sechsfachmordes vorhanden war, kann man auch nicht als gesichert erachten, denn einen notorischen Mörder hätte man zur damaligen Zeit wohl sicherer verwahrt und nicht zur Beobchtung in ein Krankenhaus verlegt.

Es ist wohl auch kaum anzunehmen, dass er das Gold und Silbergeld der Hinterkaifecker nach der Tat nicht an sich genommen hätte. Daher sind die Verdachtsmomente alles in allem gegen ihn nicht stichhaltig.

Nach seiner Flucht aus der Heil-und Pflegeanstalt in Günzburg verliert sich seine Spur. Gerüchten zufolge soll er der Fremdenlegion beigetreten sein.

Wohnort(e):

Schule und Ausbildung:

Ehe/Familie:

Kriegsdienst:

Verbindung zum Mordfall Hinterkaifeck:

Tatverdächtiger im Sechsfachmord von Hinterkaifeck

Fragen/Bemerkungen

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