Sachverhalte: Abriss von Hinterkaifeck

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Was

1923, Feb./März
Nach einer gerichtlichen Auseinandersetzung über etwaige Erbansprüche an dem Anwesen Hinterkaifeck folgte Frühjahr 1923 eine außergerichtliche Einigung zwischen den gerichtlich verfügten Erben auf der Gruberschen/Starringerischen Familienseite und dem Karl Gabriel senior auf der anderen Seite.
Kurz darauf reißen Karl Gabriel und seine Söhne mit Hilfe von Nachbarn das Anwesen nieder. Dabei wird die gut versteckte Tatwaffe – blutverschmiert – und ein verrostetes Taschenmesser entdeckt.
Ebenfalls gefunden wird ein – angeblich blutiges – “Bandeisen”, das aber später in den Akten nicht mehr erwähnt wird.
Teile des Gebäudes werden zur weiteren Verwendung abtransportiert.

Was ist bekannt über den Abriss, seine Gründe und seine Durchführung?

Aktenfundstücke


Hinweis: Die Aktenfundstücke sind chronologisch in aufsteigender Reihenfolge angegeben. Je höher die Quellennummer, umso weiter ist diese Aussage zeitlich gesehen vom Tatgeschehen entfernt. Bitte beachten Sie dies bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit/Belastbarkeit der jeweiligen Quelle/Information.

Im Vorfeld des Abrisses

  • "Gelegentlich anderweitiger Erhebungen in der fragl. Gegend wurde nun in Erfahrung gebracht, daß der Schwiegervater der ermordeten Frau Gabriel, der Landwirt Gabriel von Gröbern seinerzeit das Anwesen in Hinterkaifeck geerbt hat. Gabriel soll zuerst auf das Erbe verzichtet, dann aber in einem länger dauernden Erbschaftsstreit seine Ansprüche geltend gemacht haben." [5]
  • "Aus den Akten geht lediglich hervor, daß sich ursprünglich 11 Verwandte der Viktoria Gabriel als Erben gemeldet haben, daß aber am 14.06.1922 der Gütler Karl Gabriel in Laag seine Ansprüche als Alleinerbe angemeldet. Die ersteren gründeten ihr Erbrecht darauf, dass die Tochter der Viktoria Gabriel, namens Zäzilie Gabriel, mit ihrer Mutter in gemeinsamer Gefahr im Sinne des § 20 BGB, untergegangen ist, weshalb die Tochter für die Erbfolge auszuscheiden habe. Karl Gabriel machte geltend, daß die Tochter nachweisbar nach der Mutter gestorben sei und er sohin als Erbe seines Enkelkindes in Betracht komme. Der Rechtsstreit wurde am 15.03.1923 durch außergerchtliche Erledigung (Vergleich) beendet." [6]

Zeitraum des Abbruchs

  • "[Anm.: Bemerkung ist vom 23.02.1923] Vor einigen Tagen wurde in Kaifeck von dem jetzigen Besitzer ... eine ... Reuthaue ... vorgefunden." [1]
  • "Gestern nachm. wurde ... beiliegendes Messer abgegeben. Dieses will derselbe am vorhergehenden Tage, 29.III.23, bei den Abbrucharbeiten des Anwesens in Hinterkaifeck ... aufgefunden wurde." [2]
  • "Etwas neues haben nur insofern gebracht, als Ende Februar 1923 bei Abbrucharbeiten auf dem Hinterkaifeckerhofe das Mordwerkzeug gefunden wurde. ... Bei Aufräumungsarbeiten wurde außerdem ein Taschenmesser ... gefunden." [3]
  • "Vor mehreren Jahren, ich glaube es war ein Jahr nach dem Morde in Hinterkaifeck, fuhr ich mit Hammer nach Schrobenhausen. ... Bei Gröbern trafen wir auf dem Felde einen Bauern, der Getreide säte. In der Nähe wurde ein Gebäude abgerissen. Wir fragten den Bauern, ob dies der Hof sei, wo die Leute ermordet worden seien. Dieser bejahte unsere Frage" [4]

Begründung

  • "Der Hof wurde abgerissen so um die Inflationszeit herum, ich glaub es war 1924. Kein Mensch wollte es geschenkt! Da wurde es eben dem Erdboden gleichgemacht!" [7]
  • "das ist alles, was von dem Einödhof Hinterkaifeck übriggeblieben ist. Niemand hat dort mehr wohnen mögen. Ein Jahr nach der Tat hat man ihn abgerissen." [8]

Einzelheiten zur Durchführung

Sonstiges

Funde mit Bezug zum Mordfall Hinterkaifeck

Quellen/Herkunft

1923:
[1] Meldung Fund Reuthaue 23.02.1923
[2] Meldung Fund Taschenmesser 31.03.1923
[3] Bericht Renner 20.10.1923

1929:
[4] Aussage Friedl 05.07.1929

1930:
[5] Bericht Riedmayr 24.12.1930

1932:
[6] Übersendung v. Informationen zum Erbschaftsstreit 07.02.1932

1951:
[7] Artikel Schwäbische Landeszeitung 16.11.1951

1952:
[8] Artikel Weltbild - Die Lese Illustrierte 05.05.1952