Sachverhalte: Die Nachtwachen

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Was?

  • Mit Datum vom 07.04.1922 wird von Ferdinand Schöntag Nachlasspflegschaft angeordnet, und der mit dem Fall betraute Ermittlungsrichter OAR Wiessner wird um die Verpflichtung einer als Nachlaßpfleger geeigneten Person ersucht.

Vor Ort auf Hinterkaifeck erklärt sich der dort am 07.04.1922 anwesende Bürgermeister Georg Greger bereit die Nachlasspflegschaft zu übernehmen und wird durch Handschlag an Eidesstatt verpflichtet.

In einem Schreiben des Nachlassgerichts vom 10.04.1922 erklärt Greger, daß er zur Sicherung des Nachlasses unter anderem Nachtwachen aufstellen ließ.

Durchführung

Über die Nachtwachen ist sehr wenig bekannt, sie sollen um 12.00 Uhr begonnen und bis 04.00 Uhr / zum Morgengrauen gedauert haben. Die Nachtwachen fanden wohl auch außerhalb des Hauses statt, die Räumlichkeiten wurden von ihnen -mit Ausnahme des Backhauses- nicht betreten.

Besetzung(en)

Pro Nacht wurden immer drei Personen abgestellt.

04.04. /05.04. Gebrüder Thaler zusammen mit einem Bauern aus Gröbern mit Vornamen Josef
unbekannt Josef Schrätzenstaller zusammen mit den Bauern Bichler und Kreitmeier aus Gröbern

Johann Freundl, gab in seiner Aussage an, mehrmals zur Nachtwache eingeteilt worden zu sein.

Kosten

Georg Greger konnte die Kosten der Nachtwache am 10.04.1922 noch nicht angeben.

Aktenfundstücke


Hinweis: Die Aktenfundstücke sind chronologisch in aufsteigender Reihenfolge angegeben. Je höher die Quellennummer, umso weiter ist diese Aussage zeitlich gesehen vom Tatgeschehen entfernt. Bitte beachten Sie dies bei der Einschätzung der Glaubwürdigkeit/Belastbarkeit der jeweiligen Quelle/Information.



  • Der miterschienene Bürgermeister Greger erklärt: (...) Meine Tätigkeit zur Sicherung des Nachlasses bestand darin, daß ich eine Nachtwache beim Anwesen aufgestellt habe. Die Kosten der Nachtwache sind mir noch nicht bekannt. [1]
  • Die Brüder Thaler hatten in der ersten Nacht zusammen mit einem Bauern aus Gröbern mit Vornamen Josef die Nachtwacht übernommen bis 04.00 Uhr. [2]
  • In der Folgezeit wurde ich dann einige Male zur Bewachung des Anwesens Hinterkaifeck eingeteilt. Wir waren bei unseren Nachtwachen immer zu Dritt. [3]
  • Ich selbst wurde in der Nacht vom 2./3. IV. 1922 als Bewachungsposten des Anwesen Hinterkaifeck eingeteilt. um 24.00 Uhr mußte ich dort meinen Dienst antreten. Neben mir waren auch die Bauern Bichler und Kreitmeier, beide wohnhaft gewesen in Gröbern, zur Nachtwache eingeteilt. Wir hielten uns während der Nacht in der Hauptsache in der Backhütte auf. Zum Aufwärmen machten wir im Backofen Feuer. Dabei möchte ich erwähnen, daß das Holz, welches wir verbrannt haben, bereits in dem Backofen eingelegt war Vermutlich wurde das Holz noch von den Besitzern von Hinterkaifeck eingelegt. Unsere Nachtwache dauerte bis zum Morgengrauen. Während der Nachtzeit sind wir hin und wieder durch den Hof gegangen, die Räumlichkeiten haben wir nicht betreten. [4]

Quellen

[1] Protokoll des Nachlaßgerichts vom 10.04.1922
[2] Josef Thaler, 1937
[3] Johann Freundl, 17.12.1951
[4] Josef Schrätzenstaller, 17.12.1951