Sachverhalte: Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas Gruber und Viktoria Gabriel 1915

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Strafprozess wegen Blutschande gegen Andreas und Viktoria Gruber 1915

Die Anzeige

Ende des Jahres 1914 oder zu Beginn des Jahres 1915 wurde gegen Andreas Gruber und Viktoria Gabriel eine Anzeige wegen Blutschande gemacht.
Zu diesem Zeitpunkt war Viktoria von ihrem gefallenen Ehemann Karl Gabriel schwanger oder hatte erst kurze Zeit zuvor Cäzilia Gabriel zur Welt gebracht.

Der Anzeiger

Da die Prozessakte nicht vorliegt, kann über den Anzeiger von Andreas Gruber und Viktoria Gabriel nur spekuliert werden. Folgende Personen werden in diesem Zusammenhang diskutiert:

  • Martin Asam:

Pro

Da Martin zu diesem Zeitpunkt ev. noch auf Hinterkaifeck wohnte, könnte er seine Stiefschwester und seinem Stiefvater beim Geschlechtsverkehr gesehen haben. Martin bekam nach dem Tod seines Vaters ein geringes Vatergut von 100 Mark. Seine Schwester Cäzilia Starringer hingegen bekam fast 700 Mark. Vielleicht wollte Martin Asam auch den Hof übernehmen. Er war der einzigste männliche Nachfahre und könnte sich ein größeres Recht am Hof eingeräumt haben, als er seiner Stiefschwester zugestand. Aus diesen Gründen könnte es ein Racheakt gewesen sein.

= Kontra=

Da nie etwas bekannt wurde, wonach Martin zum Zeitpunkt der Anzeige nicht mehr auf Hinterkaifeck lebte, müsste er dann mit den Leuten, die er angezeigt hat, weiter unter einem Dach leben. Dabei stellt sich die Frage, ob ihn Viktoria als Hofbesitzerin nicht rausgeworfen hätte.

  • Lorenz Schlittenbauer,

Lorenz Schlittenbauer könnte als Nachbar auch etwas mitbekommen haben. Von kirchlicher Seite gesehen, hätte er eine solche Situation nie geduldet. Viktoria Gabriel selbst soll sich seiner Frau Viktoria Schlittenbauer anvertraut haben.

Pro

Moralischer Hintergrund und Mitleid mit Viktoria.

Kontra

Nach letzten Recherchen soll Lorenz Schlittenbauer zum Zeitpunkt der Anzeige im Krieg und in Belgien stationiert gewesen sein.

  • Viktoria Schlittenbauer:

Viktoria Gabriel selbst soll sich seiner Frau Viktoria Schlittenbauer anvertraut haben.

Pro

Moralischer Hintergrund und Mitleid mit Viktoria.

Kontra

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  • Karl Gabriel

Da die Anzeige nahe bei der Geburt von Cäzilia gemacht wurde, könnte die Geburt und die Anzeige in unmittelbarem Zusammenhang stehen.

Pro

Karl Gabriel sen. könnte von der Blutschande gewusst haben, ev. sogar von seinem Sohn Karl, dem Ehemann der Viktoria. Der Zweifel an der Vaterschaft von Karl an Cäzilia Gabriel könnte einen solchen Schritt rechtfertigen.

Kontra

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