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Version vom 17. November 2014, 20:15 Uhr

Erinnerungen v. Alois Schlittenbauer - Dokument 2

Seite 40 bis Seite 48





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ERINNERUNGEN VON ANNA


Die Tochter Anna, geb. 16. 7. 1926
Ich war 1974 Februar - März im Krankenhaus in Schrobenhausen, da lag eine Frau aus Mühlried bei mir im Zimmer, sie war gut 75 Jahre alt und erzählte mir: "Ich war im Gemüsegarten, es war sehr Früh da haben mich zwei dunkel gekleidete Männer mit schwarzen Hüten nach dem Weg zum Schrobenhausener Bahnhof gefragt. Sie sagte: Das waren bestimmt die Hinterkaifeckermörder. Sie schaute ihnen sogar nach und sie gingen auch in dieser Richtung. Aber erst am Tag nach der Entdeckung hat sie vom dem Mord erfahren. (Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Frau auch damals dies gesagt hat ist denkbar, aber wie immer, es hat sich keiner darum gekümmert}



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ERINNERUNGEN VON VIKTORIA


Viktoria Baum geboren am 2. 6. 1901 geborene Schlittenbauer (Lebenslauf gekürzt)
Ich war 14 Jahre alt, mein Vater ahnte es, dass ein Krieg kommt, er lernte uns Hopfen darren, Sensen dengeln, Pferde putzen, Ackern, Mähen und vieles mehr. Am zweiten Mobilmachungstag musste mein Vater gleich einrücken. Wir bekamen 6 Wochen keine Post. Einer von der Post hatte die Briefe weggeräumt, das hat er geahnt und hat sich beschwert, dann war alles in Ordnung. Er musste 3 Gefangene haben, 2 Russen und einen Franzosen. Der Franzose wollte gerne meine Schwester Magdalena heiraten, aber der Vater lies es nicht zu. Es war an einem Mittwoch vormittags da ackerten wir neben den Hinterkaifecker. Meine Schwester Maria war auch dabei. Da kam der Gruber zu unserm Vater und sagte, dass beim Motorenhaus zwei Spuren hinein aber nicht mehr heraus gehen. Mein Vater wollte helfen, aber der Gruber sagte: Das brauchst du nicht.

Ich (Alois geb.1932) habe meine Stiefschwester Viktoria ob sie die Toten in Hinterkaifeck gesehen hat, sie sagte: Nein, wir waren beim Füttern zuhause und haben uns gefürchtet. Der Vater kam spät heim und er musste zum Stallriegel noch eine Sperre hin machen, denn in unserem Stall kam man ohne weiteres herein, auch den Nachbarn musste er den nächsten Tag die Riegelsperre: richten. Am nächsten Tag war in Hinterkaifeck alles abgesperrt und Keiner konnte mehr hinein. Die Leute haben nur draußen gebetet.


Viktoria Baum geb. Schlittenbauer:
Ich bin jetzt 79 Jahre alt und ich erinnere mich noch gut über Hinterkaifeck.
Es war am Dienstag oder Mittwoch da ackerten und eggten wir an unserem Acker neben dem Hinterkaifecker. Da kam der Gruber zu unserm Vater und sagte, dass beim Motorenhaus zwei Spuren hinein gehen, aber nicht mehr heraus. Mein Vater sagte: Ich schau mit dir schon ins Haus hinein, aber ich gehe zuerst heim und hol mir was. Da sagte der Hinterkaifecker, ich denke sie sind nicht mehr drinnen. Ist gut sagte mein Vater und wir machten weiter.
Am Samstag kam der Postbote zu uns und sagte, dass beim Gruber alles so still sei. Wir dachten uns dabei weiter nichts, denn sie verstecken sich oft, wenn Jemand kam. Sie waren stets ein wenig schüchtern. Es war am Dienstag, meine Schwester und ich waren gerade in unserem Garten beim Stroh zusammenrechen, da kam der Monteur Hofer und fragte, ob wir so gut seien und den Hinterkeifeckern es sagen, dass der Motor wieder läuft. Er sagte auch, er habe den ganzen Vormittag am Motor gearbeitet, es hat sich aber kein Mensch gerührt. Meine Schwester und ich gingen zum Brotzeitmachen in unser Haus und erzählten es unseren Vater. Mein Vater schickte meine Brüder Hans und Josef zum Hinterkaifecker hinauf, sie sollen sagen, das der Motor gerichtet ist. Meine Brüder kamen heim gelaufen und sagten: "Alles ist versperrt, wir konnten niemand antreffen, nur der Hund im Stall hat gewinselt". Da sagte unser Vater "da muss was los sein". Ich und Hans gingen zum Pöll und Sigl und sagten, dass sie mit unserm Vater mitgehen sollen zu den Hinterkaifecker. Sie gingen alle drei und die zwei Buben gemeinsam hinauf. Wie sie drinnen waren da schaute eine Kuh vom Stallgang heraus.
Mein Vater wollte die Kuh zurück treiben, "halt Lenz" sagte ein Nachbar, da schaut ein Fuß heraus. Mein Vater kehrte um und sie hoben das Tor weg. Es lagen die vier Kaifecker drinnen. Dann sagten sie, wo ist der Bub. Als sie in die Stube kamen, da sahen sie, dass das Dach vom Kinderwagen eingeschlagen war und das Kind war tot. Sie schauten in das Kämmerlein, da lag das Bett am Boden, sie zogen es hoch und da lag eine fremde Frau. Sie wussten noch nicht, dass der Gruber eine fremde Magd hatte.



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ERINNERUNGEN VON JOHANN BÖCK


Johann Böck, Koppenbach. Sohn von der Maria Schlittenbauer.
Ich habe mir das Buch vom Leuschner signieren lassen als es herauskam.
Bevor Kurt Hieber einen Film über Hinterkaifeck drehte da waren 2 Kriminaler da und haben meine Mutter ausgefragt. Und ich war dabei, die Kriminaler fragte meine Mutter: Wissen sie genau als der Hinterkaifecker ihren Vater fragte: "Lenz da gehen zwei Spuren herein, aber nicht mehr heraus", kann das nicht eine Spur gewesen sein. Meine Mutter wusste nur von zwei Spuren und sie war bei dem Gespräch am Acker dabei. Die Kriminaler fragten, ob sie wieder kommen dürfen, um zu fragen, meine Mutter sagte ja. Aber gekommen ist Keiner mehr.
Durch die Aussagen meiner Mutter und meiner Schwester Viktoria sind die Kaffee-Händler aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Meine Mutter erzählte auch, ihr Vater hat vom Hinterkaifecker beim Ackerkauf Geld geliehen bekommen. (1900 -1913)



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ERINNERUNGEN VON ALOIS


Erinnerungen vom Alois Schlittenbauer 1932 geb.
Ich war so 5-7 Jahre alt, da kam der Herr Ruf ein Vertreter und Jäger aus Mühlried zu unserem Vater in den Hof in Gröbern. Sie setzten sich auf eine Bank neben dem Hauseingang. Zu mir sagte mein Vater, geh weg, das geht dich nichts an. Ich ging zwar weg aber nicht weit genug. Sie erzählten und haben herumgeraten, wer die Hinterkaifecker erschlagen haben könnte. Beide waren der Meinung, dass es versprengte Soldaten aus dem ersten Weltkrieg, die als Handwerksburschen durch die Lande zogen, oder auch welche aus München, die wieder einen Krieg anzetteln wollten. Von einer fremden Zeitung war auch die Rede. Von den Soldatenkleider, die immer noch getragen werden, weil sie so gut sind, usw. Das war das erste Gespräch wo ich mich über Hinterkaifeck war.

Als Bub mit ungefähr 10 Jahren 1942
habe ich am Spargelacker am Weiher Spargel gestochen und bei meinen Freud Alois Kreitmayer, beim Heimweg vorbei geschaut. Sein Vater hat jedes mal ein paar Spargelstangen aus meinem Spargelkorb genommen und gegessen, dieses mal besonders viele Spargelstangen. Ich hab ihm dann den Spargelkorb weggenommen und wäre heimgegangen. Doch der Alois hatte mir den Spargelkorb wieder abnehmen wollen und der Korb ging dabei zu Bruch. Es war ein kleiner Streit wegen den Korb, der alte Kreitmayer sagte, wegen dem Streit darfst deswegen schon wieder kommen, wenn du nicht gleich mit dem Kaifeckerprügel kommst, und die Tochter Rosa sagte drauf, da wo dein Vater mit dem Kaifeckerprügel hingeschlagen bat, da lebt keiner mehr. Zuhause angekommen fragte ich meine Mutter, hat denn unser Vater einen Kaifeckerprügel, sie sagte, wo hast du denn das wieder her, ich sagte, vom Bechler (Kreitmayer). Sie sagte dann, Bub da brauchst dir nichts denken, der Vater war bei mir im Bett drin und ging nicht ab. Sie ging in die Küche und weinte. Dabei sagte sie, ist denn da noch keine Ruh und ich weinte mit.

1946
Am Anfang meiner Lehrzeit bauten wir eine Kühlanlageverkleidung beim unteren Wirt Gabriel in Waidhofen ein, wo der Jakob Gabriel eingeheiratet hat. Da schimpfte der Gabriel mit meinem Meister Josef Kindler. Ich hörte, der kommt mir nicht da herein, den will ich nicht sehen usw. Erst als die Worte vom Pertern Alois gebraucht wurde, wusste ich es geht um mich. Mein Lehrmeister beruhigte den Gabriel und sagte: Schau ihn doch erst einmal an und er ist mein Lehrling er bleibt da. Ein paar Stunden später, hörte ich vom Gabriel, ach der ist es, den kenne ich schon, der ist ja mit meiner Tochter in die Schule gegangen. Ich wusste nicht warum da so gegen mich gestritten wurde. Erst später wurde mir es klar. Der die 3 Gabriel Brüder waren 1937 wegen Hinterkaifeck in Untersuchungshaft. Und wie immer soll unser Vater der Schuldige gewesen sein. Eine Magd aus Wangen hatte die Gabrielbrüder angezeigt Sie war bei Gabriel in Laag im Dienst und gab an, sie habe blutige Wäsche seiner Zeit bei Gabriel gewaschen. (Belohnung)

1947
Ein Fußschemel habe ich beim Gabriel in Laag abgeben müssen für die Familie Zeitler, sie wohnten bei Gabriel. Die Frau Zeitler hatte eine Standuhr die nicht ging, ich sah dass der Schwenker nicht an der richtigen Stelle war, ich schraubte an den Stellschrauben bis der Schwenker genau passte und die Uhr ging. Die Frau Zeitler lobte mich. Der Karl Gabriel kam herein und schimpfte mich aus dem Haus.

1948
Ich musste am Samstag die Schreinerwerkstatt besonders sauber machen. So drei Samstage fragte mich der alte Nikolaus Haas aus Rachelbach aus, was ich über Hinterkaifeck weiß und über meinen Vater weiß, da ich auch nicht viel wusste und zuletzt mein Meister dazwischen kam, sagte er zum Haas, lass den Kerl in Ruhe der weiß davon nichts, wirst du nimmer gescheiter usw.

Was ich damals nicht wusste, der Nikolaus Haas war im Krieg 1914 -1918 mit dem Karl Gabriel in einer Einheit.



1949
Nach dem Einbruch in Gröbern bei uns im Hof kam ich aus dem Krankenhaus und am anderen Tag wäre ich nach Waidhofen gefahren. Unsere Nachbarin Leni Pöll fragte mich wie es mir geht und was ich für Wunden hab usw. Am Ende des Gesprächs sagte sie: Da hätte sich bestimmt Hinterkaifeck rächen wollen.

1950
Ich war 1950 zum ersten mal beim Gabriel in Waidhofen, in der Wirtschaft und machte beim Kartenspiel bei älteren Herren mit, weil kein anderer da war. Auf einmal redete der Gabriel aus der Küche heraus in die Wirtschaft hinein. Der soll hinaus gehen, der hat bei uns nichts zu suchen. Die Mitspieler sagten zu mir, der meint dich. Ich habe mein Biergeld auf den Tisch gelegt und bin gegangen. Einmal auf den Tanzboden zahlte mir der Schreinergeselle Josef Lebmaier ein Stamperl Schnaps und ich wollte auch einen Schnaps zahlen, da fragte die Tochter Adelheid zuerst seine Eltern, dann sagte sie zu mir, ich darf dir keinen geben und zahlen darfst du auch keinen. (Der Gabriel meinte, der Schlittetbauer war schuld, dass sie in Untersuchungshaft 1937 mussten).

1951
Als ich nach der Messe in die Brummerische Wirtschaft ging und drei Kartenspieler mich zum Kartenspielen aufforderten, da fragten sie wer ich bin, ich sagte vom Pertern. Da sagte ein Spieler mit dem Namen Bichler, von welchen Perter, ich sagte, vom alten. Seine Antwort war: Mit dir spiele ich nicht, du bist vom Perternlenz. Doch die anderen Spieler sagten: Da kann doch der Bub nichts dafür. Er spielte dann doch mit. Am Schluss ging der Bichler als erster nach Hause. Da hörte ich bei den anderen Spielern in ihren Gespräch mit, wie sie sagten, da kann doch der Bub nichts dafür, wenn der alte Perter dem Bichler seine Freundin erschlagen hat und ganz gewiss weiß man es auch nicht, er könnte es ja selber gewesen sein.



Simon Bichler von Gröbern, geb. 28. 10. 1892 war Knecht beim Jakob Gabriel Laag. Simon und die Frau Gabriel von Laag waren Geschwister.
Simon Bichler ging mit mir zweimal, nach meiner Arbeit, von der Kirche in Waidhofen bis zu der Kapelle in Laag.
Er erzählte mir vom Krieg 1914 -18, dass ein Russe ihn beinahe erschossen hätte, wenn mein Kamerad nicht den Russen erschossen hätte. Und dass er nicht der Lokal-Simon sondern der Gigglberger-Simon von Gröbern ist. Er fragte mich auch, was ich weiß über Hinterkaifeck und was viele Gröberner meinen. Er sagte: Dein Vater hat mit dem Mord nichts zu tun, der hat sie nicht erschlagen, in Hinterkaifeck hat er sich um alles gekümmert und er hätte es halt aufbringen wollen wer es war, konnte es aber nicht.
Weißt du ich bin ein alter Mann geworden, ich sage dir was ich weiß, die Gabrielbrüder haben die Hinterkaifecker erschlagen. Du brauchst dir nur merken, der, der das Holz geerbt hat, war es, die anderen beiden haben geholfen. Bei der Erbschaft haben sie sich verraten. Am zweiten Tag erzählte er mir das gleiche, nur ich sollte es keinem anderen sagen solange er lebe, damit er keinen Schaden hat. Aber du sollst es wissen. Ich glaubte diese Geschichte nicht und sagte es auch nicht weiter.

1950-53
Ich war beim Andreas Schwaiger, Wirt in Gröbern und habe eine Wagenbrücke abgemessen. Der Schwaiger erzählte viel. Von der Blutschande vom Hinterkaifecker, von meinem Vater mit der Heirat der Frau Gabriel, dass die Frau Gabriel ein schönes Weib war und viele Liebhaber hatte. Schwaiger sagte auch, dein Vater hat die Hinterkaifecker nicht umgebracht, der hat ein junges Weib im Bett drin gehabt und hat kein Interesse mehr an der Viktoria gehabt.

1961
Ich war bei meiner Freundin in Mühlried, da musste ich an einen bestimmten Platz an der Straße stehen bleiben. Es schaute dann ihre Oma aus dem Fenster heraus, sie wollte mich sehen ob ich genauso aussehe wie mein Vater, sie war der Meinung mein Vater hat die Hinterkaifecker erschlagen. Die Oma ist am Entdeckungstag nach Hinterkaifeck gegangen und da hat mein Vater gesehen wie er mitgeholfen hat, die Tiere zu füttern.

1961
Nach dem Krieg war bei unserm Haus in Gröbern die Familie Wassermann in der Wohnung, sie hatten einen Sohn. Wir beide waren in einer Gastwirtschaft, dabei erzählte er die Geschichten, die er in Gröbern erzählt bekam. Mitunter auch, dass ich auch dabei war wie die Hinterkaifecker erschlagen worden sind. Ich fragte: wie geht denn dass, er sagte im Sack von deinem Vater.

1962
An Allerheiligen bin ich auch ans Grab zum Hinterkaifecker gegangen. Beim Weihwassergeben hat mich eine Schulfreundin angetippt und gesagt ich soll weiter hinter gehen, da an dem Grab hast du nichts zu suchen.

1965
Ich habe am Perternweiher meine Stiefschwester Viktoria Baum beim Fischen angetroffen. Dabei fragte ich sie, wie sie den Mord in Hinterkaifeck erlebt hat. Sie sagte: Der Monteur war da und wir sollen den Hinterkaifecker sagen, dass der Motor wieder läuft, denn da oben röhrt sich kein Mensch, nur das Vieh ist unruhig. Ich und Maria sagten es unsern Vater. Er schickte gleich den Hans und Josef nach Hinterkaifeck. Als sie wieder kamen, ging er mit den Nachbarn nach Hinterkaifeck. Wir erfuhren es vom Hans, dass die Kaifecker umgebracht worden sind. Wir mussten unser Vieh füttern und hatten große Angst. Unser Vater kam spät heim, er musste auf unser Drängen hin, die Riegel im Stall richten. Er musste auch am andern Tag die Riegel von den Nachbarn so richten, dass man sie nur von innen aufmachen kann. Und die Toten hat sie nicht gesehen.

1990
An Allerheiligen am Elterngrab, war in der Weihwasserschüssel eine übel riechende Brühe hinein getan worden. Meine Schwägerin hat die Brühe wieder heraus geputzt.

1990
Bei einem Besuch beim Seger in Neuschwetzingen, da war ein Polizeibeamter und es wurde über Hinterkaifeck gesprochen. Dieser Polizeibeamte hat die Hinterkaifeckergeschichte genau gewusst. Er sagte zu mir und meiner Frau: Ihr könnt beruhigt sein, der Schlittenbauer war es nicht und den Konrad Müller kenne ich gut, er macht sich halt wichtig.
Das hat mit Hinterkaifeck nichts zu tun 1945
Wir holten unser Brot bei der Bäckerei Bauer in Hohenwart.
Ich fuhr mit dem Fahrrad zum Brot holen, gleich nach dem Wald nach Wangen, da lag eine Einspannkuh vom Zagler aus Wangen am Weg. Es waren 4 Männer und ein paar Buben dort. Die versuchten die Kuh mit allerhand groben Mitteln zum aufstehen zu bringen. Ich bin mit dem Adolf Plöckl von Wangen, er war gleich a1t wie ich, weiter gefahren und erzählte es wie mein Vater und sein Nachbar Pöll bei uns im Stall es mit der Kuh machten die nicht aufgestanden ist. Ich musste Hühnerfedern und Gänsefedern sammeln, die kamen in einen Topf ein bisschen Heu dazu, sie brannten es an und haben es der Kuh vor die Nase gehalten. Die Kuh ist dann aufgestanden. Beim Heimweg hat mich die Frau Zagler aufgehalten und mich gefragt ob ich vom Perter bin, ich sagte ja und sie sagte gleich Vergelts Gott Bub, die Kuh ist im Stall drin und steht noch. Schau nicht so blöd du hast mir meine Kuh gerettet, nochmals Vergelts Gott. Beim letzten Haus in Wangen rechts steht der Adolf und erzählt mir. Ich habe das mit den Federn meinem Nachbarn Schaub gesagt, haben Federn gesammelt und sind rausgefahren. Der Schaub hat die Federn angezündet und die Kuh ist aufgestanden und heimgegangen. Jetzt wusste ich Bescheid.
Beim nächsten Brot holen hat mich die Frau Zagler mm Brotzeit machen in ihr Haus eingeladen, ich wollte nicht in das Haus gehen. Aber sie lies nicht locker und ich wäre mitgegangen, aber an der Haustürschwelle sagte sie: Dann kannst du mir auch erzählen wie dein Vater gehext hat. Ich habe sie ein blödes Rindvieh geheißen und bin auf mein Rad zu. Sie aber wollte mir ein paar runter schlagen. Saubub dreckiger schau das du weiterkommst usw. Beim nächsten Brot holen machte ich einen Umweg. (Unser Vater sagte zu uns, eine Hexe gibt es nicht)

Auch mein Schwiegervater Josef Schrittenlocher hat beim Hinterkaifecker alle Jahre bei der Ernte und Heuarbeiten ausgeholfen. Beim der Entdeckung hat er unter den ersten alles angeschaut. Mir hat er erzählt: Als der kleine Josef von der Frau Gabriel geboren am 7.9.1919 wurde, an diesem Tag hat er die Dreschmaschine und Dampfkessel beim Hinterkaifecker helfen aufstellen. Der Gruber kam lange nicht aus dem Haus heraus und wir waren mit dem Aufbau schon lange fertig. Dann kam er doch und ich fragte ihm warum er solange nicht heraus ging. Da sagte er. Die Tochter Viktoria hat einen Buben zur Welt gebracht, es ist nicht schneller gegangen. Ich fragte: Hat sie auch einen Vater? Da sagte er: Mir wäre lieber du wärst der Vater gewesen, als der (Kerbezellner) Korbmacher.

(Später l952 hat man den Anton Gump vernommen)
Mein Schwiegervater hätte mir bestimmt nicht seine Tochter zum Heiraten gegeben, wenn er geglaubt hätte mein Vater wäre ein Mörder.



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ERINNERUNGEN VON LORENZ JUN.


Erinnerungen vom Lorenz geb. 1929 (aufgeschrieben 2000) Ich war Futtermittel brechen mit meiner Bruchmaschine beim Gabriel in Schlott, da sagte der alte Gabriel zu mir: Wegen deinem Vater sind wir drei Bruder 1937 in Untersuchungshaft gekommen, jetzt müssen wir immer noch leiden darunter.
Auch beim bei Futtermittel brechen hat mich der alte Landwirt Kling in Waidhofen zu sich kommen lassen, da sagte er, dein Vater hat die Hinterkaifecker nicht erschlagen.
Ich habe auch erfahren, dass auch die Familien vom alten Gruber verdächtigt werden.



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ERINNERUNGEN VON JOHANN



1951-1952 berichteten alle Zeitungen von Hinterkaifeck.


Von Johann Schlittenbauer. (Sohn vom Schlittenbauer)
Und weil ich (Alois 20 Jahre) und der Sohn vom Johann Schlittenbauer (Kaspar 20 Jahre) auch im Zweifel waren und eigentlich nichts wussten von den Hinterkaifeckenmord, hat uns mein Stiefbruder und dem Kaspar sein Vater aufzuklären versucht: Nach der Nachricht vom Monteur schickte mich mein Vater, mit dem ich den ganzen Tag am Hof war, nach Hinterkaifeck um nachzusehen was da oben los sei. Ich war 16 Jahre alt und Josef 9 Jahre. Wir gingen rauf und schauten in die Fenster und im Hof herum und haben nach ihnen gerufen. Das Vieh war laut. Wir gingen wieder Heim und erzählten es. Mein Vater und die Nachbarn Loderer und Hauserbauer und wir zwei gingen dann nach Hinterkaifeck. Als sie dann das Tor aufmachten und die Toten fanden, haben sie uns nicht mehr ins Haus hinein gelassen. Mich schickte mein Vater nach Wangen zum Bürgermeister Greger. Ich und Josef liefen Heim, dabei begegneten uns schon Leute vom Dorf. Ich fuhr mit dem Rad nach Wangen und allen Leuten die ich sah rief ich zu: „Die Hinterkaifecker sind erschlagen worden.“ Zum Bürgermeister musste ich ein paar mal sagen die Hinterkaifecker sind erschlagen worden er soll die Polizei rufen. Als ich wieder nach Hinterkaifeck kam, hatte mein Vater eine Gabel in der Hand und stand am Scheunentor und hat keine Leute mehr hineingelassen. Der Loderer und Sigl waren an der Haustür, damit keine Leute mehr ins Haus kamen. Der Loderer sagte zu mir die haben auch den kleinen Josef erschlagen. Ich durfte ihn nicht sehen. Die Männer standen herum und die Frauen beteten Rosenkranz. Als endlich die Polizei mit dem Bürgermeister kam, wollte mein Vater sie nicht in den Stadel hinein lassen und auf die Schrobenhausener Polizei warten, dabei gab es einen Streit. Alle drei sagten: Er soll zur Seite gehen, was er auch tat. Es gingen auch gleich alle Leute hinein und das Haus war voller Leute. Der Loderer hat mit meinen Vater das Vieh gefüttert, das viel Wasser soff. Der Sigl ging nach Hause. Mein Vater regelte die Nachtwache. Erst als die Schrobenhausener Polizei kam wurden die Leute aus dem Haus geschickt. Dann sagte er noch: Die Hinterkaifeckerin Viktoria Gabriel hatte einen kurzen Streit mit einem fremden Mann. Das war am Sonntag vor dem Hinterkaifeckermord am ,,Kirchenbickel", das ist der Kirchenausgang an der Pfarrhofseite. Dieser Mann wurde von keinem Kirchenbesucher erkannt. „Am Kirchenbickel" war nach der Messe immer eine kleine Zusammenkunft, wo die Neuheiten besprochen wurden.



Vernehmungsniederschrift, Schlittenbauer Johann, geb. 27.3.1906
am 17.12.1951 (Sohn) Zur Sache:
An die Mordtat kann ich mich noch gut erinnern, damals war ich 16 Jahre alt. Mein Vater Lorenz Schlittenbauer der am 20.5.1941 gestorben ist war seinerzeit Ortsführer von Gröbern.
Am Dienstag, den 4.4.1922, zwischen 14-15 Uhr kam ein Monteur, dessen Namen ich nicht weiß am Anwesen meiner Eltern in Gröbern vorbei. Wir wohnten seinerzeit im Anwesen Hs, Nr. 20. Dieser Monteur sagte zu meinen Schwestern Maria und Viktoria, erstere nun verheiraten in Koppenbach, letztere in Schrobenhausen, dass er in Hinterkaifeck war und den Motor gerichtet habe, man möchte so gut sein und dies den Hinterkeifeckern ausrichten, da dort niemand zuhause war. Der Monteur hat weiter gesagt, dass das Motorenhaus aufgebrochen habe um den Motor richten zu können.
Zuhause hat man dann Brotzeit gemacht. Dabei hat man von dem Ersuchen des Monteurs gesprochen. Mein Vater hat dann Josef und mich beauftragt nach Hinterkaifeck zu geben, um auszurichten, dass der Monteur den Motor gerichtet habe. Dort kamen wir so gegen 15-15.30 Uhr an. Die Türen waren alle verschlossen, wir sahen in die Fenstern hinein, konnten aber niemand sehen. Glaublich sahen wir auch die Post am Fenster stecken. Nach dem wir niemand angetroffen haben gingen wir ums ganze Haus herum. An der Stallung haben wir an die versperrte Stalltüre hingestoßen. Darauf bat der Hund im Stall gebellt. Er hat nur einige Beller getan. Vom Hofraum aus haben wir zum Wald hin Anderl und Viktoria gerufen, aber auch keine Antwort erhalten. Da wir keine Antwort erhielten gingen wir nach Hause zurück und dem Vater gesagt, dass wir in Hinterkaifeck niemand angetroffen haben. Nach dem wir unserem Vater gesagt haben, dass wir niemand angetroffen haben, meinte er, da der Briefträger die ans Fenster gesteckte Post vom Samstag noch vorfand. Ein Hausierer, dessen Namen ich nicht weiß, sowie ein Bub glaublich mit dem Namen Siegl von Rachelsbach, keinen Einlass bekamen und der Monteur gesagt hatte, dass er niemand antreffen konnte, wollte er mit dem Nachbar Jakob Sigl sprechen, was er dazu sage. Sigl und mein Vater verabredeten sich in Hinterkaifeck Nachschau zu halten. Mich schickte mein Vater zum Nachbar Michael Pöll zu dem ich sagen muss, er solle zu meinem Vater kommen. Pöll ist inzwischen gestorben. Der Sigi lebt noch, er wohnt in Schildberg bei Aichach.
Mein Vater, Sigl und Pöll begaben sich nach Hinterkaifeck und wir zwei Buben gingen mit.
Nachdem die drei Männer auch keinen Einlass und auf ihr Rufen niemand antwortete, begaben sie sich durch die zugemachte nicht versperrte Stadeltüre am Stadeltor vom Hofraum aus in den Stadel. Von dort aus haben sie eine Türe zur Futterkammer eingesprengt, durch welche sie dann durch die Fatte1kammer zur Stallung ins Haus gelangen konnten. Die Türe von der Futterkammer zur Stallung war ausgehängt, und lag in der Futterkammer. Pöll, der hinter meinem Vater und Sigl durch die Futterkammer zu Stallung gehen wollte, sagte zu meinem Bruder und mir. Buben wenn's draußen bleiben würdet wäre es besser, ich habe schon einmal einen Gehängten gesehen und das macht keinen guten Anblick. Mein Bruder und ich gingen aber trotzdem den 3 Männern nach. Auf einmal sagte Pöll: Halt, halt da ist ein Kalbshaxen. Dies war in der Futterkammer. Dort war es etwas dunkel. Mein Vater und Sigl, die voraus gegangen waren gingen etwas zurück. Sie hoben die in der Futterkammer liegende Stalltüre hoch und weg und fanden dann die Leichen vor. Als erste Leiche kam jene des alten Gruber zum Vorschein. Auf den Leichen lag etwas Stroh und darauf lag die Stalltüre. Wie die anderen Leichen nebeneinander lagen, ob jenen der Frau Gruber oder Frau Gabriel zuerst lag, kann ich nicht mehr sagen. Es hat sich um die Leiche des alten Grober, dessen Frau, der Frau Gabriel und deren Tochter gehandelt. Soviel ich mich noch erinnern kann, sagte mein Vater jetzt müsse er sehen wo der kleine Bub ist. Das auch eine Magd vorhanden war, wusste man zu dieser Zeit noch nicht. Mein Vater fand den Buben in einem Zimmer ebenfalls tot. Ob der Bub im Schlafzimmer der Frau Gabriel oder im Schlafzimmer der Eheleute Gruber oder sonst wo lag weiß ich nicht. Dorthin bin ich nicht gekommen. Wer die getötete Magd gefunden hat, kann ich auch nicht sagen. Als die Leichen in der Futterkammer gefunden waren, schickte mich mein Vater sofort zum Bürgermeister nach Wangen, um dort zu sagen, dass die Hinterkaifecker alle umgebracht worden seien, er solle sofort die Gendarmerie verständigen. Der Bürgermeister wollte dies zuerst nicht glauben. Auf mein wiederholtes Vorbringen hat der Bürgermeister die Gendarmerie verständigt. Bevor ich von meinem Vater zur Verständigung des Bürgermeisters weggeschickt wurde, war ein gewisser Josef Kreitmaier, der auch schon gestorben ist, ist mittels Fahrrad nach Hinterkaifeck nachgekommen. Dieser ließ mich auf seinem Fahrrad hinten aufstehen und fuhr mit mir nach Gröbern. Unterwegs rief ich den Leuten zu, daß die Hinterkaifecker alle erschlagen worden seien. Nach Verständigung des Bürgermeisters begab ich mich wieder nach Hinterkaifeck. Dort waren inzwischen ziemlich viele Leute angekommen. Mein Vater hatte inzwischen von Waidhofen aus die Gendarmerie in Schrobenhausen und Hohenwart benachrichtigen lassen. Ich selbst begab mich nicht mehr in das Haus in Hinterkaifeck. Mein Vater wollte die Leute nicht in das Haus in Hinterkaifeck lassen. Als die Gendarmerie angekommen war, hat diese dann die Absperrung getätigt. Dennoch kamen eine menge Leute ins Haus. Über den weiteren Sachverhalt innerhalb des Hauses und der weiteren Veranlassung kann ich keine Angaben machen. Die Gendarmeriebeamten Goldhofer und Blank waren glaublich als erste Polizeibeamte am Tatort anwesend. Wie ich bereits angegeben habe, war das Gebäude in Hinterkaifeck überall versperrt. Lediglich die Türe am Stadeltor war nicht versperrt, jedoch zu. Der Hund hat gebellt, als mein Bruder und ich an die Stalltüre hingestoßen haben. Die Leichen in der Futterkammer, die Leiche des Buben und der Magd habe ich nicht gesehen. Ich kann deshalb nicht sagen, wo diese lagen. Bei unserem Ankommen hat das Vieh nicht gebrüllt. Ob das Vieh Futter bekommen hatte, kann ich auch nicht sagen. Gehört habe ich, dass das Vieh hernach viel Wasser gesoffen habe. Es soll der ganze Brunnen ausgeschöpft worden sein. Ich nehme an, dass das Vieh infolge Durst nicht mehr brüllen konnte. Ob Vieh aus dem Stall entwendet war und wie viel Stück Vieh vorhanden waren, weiß ich nicht. In den Hof von Hinterkaifeck bin ich nur selten gekommen. Die Leute in Hinterkaifeck waren etwas Sonderlinge, sie ließen fremde Leute nicht gerne in ihre Behausung. Glaublich bin ich nur einmal in der Küche in Hinterkaifeck gewesen. In die anderen Räumen, wie Wohnzimmer oder Schlafzimmer bin ich nicht gekommen. Wer das Vieh getränkt, gefüttert und wer die Kühe gemolken, nach dem die Mordtat aufgekommen war kann ich nicht sagen. An der Stelle, wo im Heu Liegestätten und Speckschwarten gefunden worden sein sollen bin ich nicht gekommen. Davon hörte ich allerdings reden. Von einem Heuseil weiß ich auch nichts. Die Gebäudlichkeiten in Hinterkaifeck. habe ich einigermaßen so in Erinnerung wie ich sie aufgezeichnet habe. An der Nordseite befand ein Eingang zur Küche, je ein solcher zum Motorenhaus und zur Futterkammer. Am Eingang von Norden zur Futterkammer wurde immer das Futter abgeladen. Ob nun von diesem Futterkammerraum zum größeren Futterkammerplatz eine Zwischenwand aufgeführt war, kann ich nicht sagen. Auch kann ich nicht sagen ob dieser Raum in mehrere Abteilungen eingeteilt war. Ferner kann ich nicht genau sagen, ob man von der Türe an der Nordseite direkt in die Küche oder zuerst in einen Gang und dann in die Küche und in die anderen Räume gelangen konnte. Der Haupteingang zum Wohngebäude war von der Südseite vom Hofraum aus. Der Eingang zur Stallung war auch von der Südseite. Von der Westseite kam man in den Stadel. Von dort konnte man zur Futterkammer und zur Stallung gelangen. An der Ostseite befand sich auch ein Stadeltor. Wo der Maschinenraum war, weiß ich nicht, desgleichen weiß ich nicht wie die Fenster am Gebäude angebracht waren. Bei dem Wohngebäude hat es sich um ein sogenannten Kniestock, also Parterre und oben Dachraum gehandelt. Wie das Wohngebäude im Dachgeschoss ausgebaut war kann ich nicht sagen. Dorthin bin ich nicht gekommen. Ob man vom Motorenraum innen auch zur Futterkammer oder zum Stadel gekommen ist, weiß ich nicht. An der Südseite des Hofraumes stand eine Holzhütte die nach dem Hof zu offen war. Die Rückseite der Gebäudlichkeit war an dem Weg Gröbern - Schrobenhausen. Umfriedet war der Hof meines Wissens nicht.
Erwähnen möchte ich noch, dass mein Vater erzählte, er habe am Donnerstag den 30.3.1922 vor der Mordtat in Hinterkaifeck ganz in der Nähe des Hinterkaifeckerhofes geackert. Hierbei habe er den alten Gruber etwas suchen sehen und diesen dann gefragt, was er den suche, Grober habe gesagt, er glaube da bei ihm wer Einbrechen wollte, es sehe so als wenn mit einem Stemmeisen die Türe zur Futterkammer geöffnet werden sollte. Es handelt sich um die Türe die von Norden zur Futterkammer führte. Mein Vater hat, wie er erzählte, zu Gruber gesagt: Wenn du glaubst, dass jemand drin war oder drin ist, gehe ich heim und hole meinen Browning. Gruber habe erwidert, einen oder zwei fürchte er nicht. Daraufhin unternahm mein Vater weiter nichts. Um welche Uhrzeit mein Vater mit Gruber sich seinerzeit unterhalten hat kann ich nicht sagen. Einen gewissen Stegmeier von Gröbern hat Gruber auch von dem Verdacht des Einbruches erzählt, als dieser auf dem Weg am Anwesen in Hinterkeifeck vorbeigegangen ist. Stegmeier ist inzwischen auch gestorben.
Von Dachlücken habe ich seinerzeit am Anwesen von Hinterkaifeck nichts gesehen. Ich kann deshalb nicht sagen, ob durch solche von den Täter Ausschau gehalten wurde. Einen Eser Matthias oder Kerner Hiasl von Schrobenhausen kenne ich nicht. Ob dieser früher als Bub und hauptsächlich zur Zeit der Mordtat in Hinterkaifeck nach Gröbern und Hinterkaifeck gekommen ist und dort den Bettel ausübte kann ich nicht sagen. Ich kann mich an keine Buben erinnern die damals zum Betteln kamen. Erst in jüngster Zeit habe ich durch die Zeitung von Eser erfahren. An dessen Vorbringen hinsichtlich des Vorgangs mit dem russischen Kommissar glaube ich nicht.
Meine Angaben habe ich freiwillig und ohne Zwang und so gemacht wie ich den Fall noch in Erinnerung habe. Wenn erforderlich, bin ich bereit in der Lage, meine Angaben bei Gericht eidlich zu bekräftigen.
Geschlossen:

Okom. D. LP. Nussbaum gez. Johann Schlittenbauer