Sonstiges: Das Marterl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. August 2022, 09:24 Uhr

Marterl im Jahr 1932
(©Neue Augsburger Zeitung)
Marterl im Jahr 1952
(©Weltbild Illustrierte)
Marterl wahrscheinlich 50er/60er
(Quelle unbekannt)
Marterl vor 1980
(©BR)
Marterl im Jahr 1989
(©Paartalgraf)
Marterl im Jahr 2022
(©scte)
Marterl im Jahr 2022
(©scte)
Mit Wetterfichte und Blumenschmuck
(©Paartalgraf)

Inschrift
(©Paartalgraf)

bisherige Standorte des Marterls
(©hinterkaifeck.net)

Was ist ein Marterl?

Ein Marterl ist laut Wikipedia ein Kleinaltar, der errichtet wird/wurde, um Menschen die Gelegenheit zu geben, inne zu halten und zu beten.

Der Bildstock von Hinterkaifeck

Die Gestaltung

Das einfache Marterl war zum Schutz vor Witterung mit Dachziegeln versehen. Unter einer Nische für eine Kerze ist eine Gedenktafel angebracht mit der folgenden Inschrift:


Gottloser Mörderhand fiel am 31. März 1922 die Familie Gabriel-Gruber von hier zum Opfer


Andreas Gruber geb. 1857
Cezilia Gruber geb. 1849
Viktoria Gabriel geb. 1887 geb. Gruber deren Kinder
Cezilia geb. 1915
Josef geb. 1919
Maria Baumgartner Dienstmagd geb. 1877


Anfänglich war zusätzlich noch ein Kniebänkchen am Marterl aufgestellt, das Marterl selbst war von einem kleinen Drahtzaun umgeben und bepflanzt.

Viel Bewegung in fast 100 Jahren Geschichte

Der Bildstock von Hinterkaifeck wurde zum Gedenken an die schreckliche Tat und an die Opfer von Hinterkaifeck errichtet. Die Errichtung fand nach dem vollständigen Abriss des Hofes 1923 statt, aber noch vor Herbst 1926. Das Marterl befand sich damals genau an der Hofstelle, ca. 15 Meter vom Wegrand entfernt. Da die Ackerflächen von Hinterkaifeck nach und nach wieder der kompletten landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt wurden, stand das Marterl schon bald im Wege und wurde am ersten Standort einige Male beschädigt.
Daraufhin versetzte man es vermutlich zu Beginn der 60er Jahre direkt an den Wegesrand, immer noch jedoch in Höhe der ehemaligen Hofstelle. Jahrelang war es der Witterung schutzlos ausgesetzt und in 1977 schon stark mit Patina überzogen, wie auch das Titelbild von Peter Leuschners erstem Hinterkaifeck-Buch zeigt. Aufgrund des daraufhin wieder einsetzenden Hinterkaifeck-Interesses wurde das Marterl notdürftig und „auf die Schnelle“ renoviert. Da der Standort nach wie vor für landwirtschaftliche Maschinen ein „Hindernis“ darstellte, versetzte man das Marterl im Januar 1984 direkt an die Wetterfichte, die zugleich auch das spitze Ende der Hinterkaifecker Felder (Parzellen) markierte. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Inschrifttafel renoviert und eine kleine Einfriedung um das Marterl angelegt. Bis zu den Filmaufnahmen von K. Hieber im Jahr 1991 wurde am Marterl auch nichts mehr groß verändert. In den folgenden Jahren erneuerte man mehrfach die Einfriedung, zeitweise war das Marterl von einem Efeubogen überspannt und einem Zaun umgeben. Die Einfriedung mit Dekorationssteinen wie sie auch heute noch vorhanden ist, wurde zwischen 1998 und 2000 vorgenommen. Ebenso wurde das Marterl erneut renoviert und auch mit Dachziegeln ausgestattet.
Im August 2003 wurde das Hinterkaifecker-Marterl durch einen Traktor versehentlich zerstört. An eine Reparatur war nicht mehr zu denken. Aus diesem Grunde wurde ein neuer Gedenkstein aus Beton sowie eine neue Inschrifttafel, jeweils originalgetreu nachgebildet, dort gesetzt.
Dank fleissiger und uneigennütziger Helfer vor Ort konnte das Marterl im Herbst 2011 restauriert werden.
Eine weitere Komplettbearbeitung erfuhr das Marterl im Jahr 2022. Danke dafür an alle, die sich vor Ort darum kümmerten.
Seit ungefähr 25. August 2022 fehlt das Marterl vollständig, es ist nur noch Erde zu sehen. Ob es noch einmal aufgebaut wird ist nicht klar.

Frühere Inschrift-Tafel

Die Tafel wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt angebracht. Es gab in der Vergangenheit gleich mehrere Versionen:

1932
1932
heute
heute
2022
2022

Abtragung im August 2022

Das Marterl steht nicht mehr.
Die Gründe dafür sind nicht bekannt, ebensowenig, ob es wieder aufgebaut wird.