Zeitungsartikel: 1922-04-08 Vorarlberger Volksblatt: Unterschied zwischen den Versionen

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auf dem Hofe der Bauerswitwe Viktoria Gabriel
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in Hinterkaifek (Gemeinde Wangen) Umschau
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halten wollte (die Hofbewohner wurden seit etlichen Tagen nicht mehr gesehen) war alles wie
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ausgestorben; nur das Vieh im Stall war unruhig. Als er in die Stallung trat, fand er die
ausgestorben; nur das Vieh im Stall war un-
ruhig. Als er in die Stallung trat, fand er die
Tiere losgelöst. Im Haus fand der Mann das
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2 1/2jährige Knäblein der Witwe blutüberströmt
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magd Maria Baumgartner, ebenfalls er-
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schlagen. In der neben der Stallung befindlichen
schlagen. In der neben der Stallung befindlichen
Tenne lagen im Blute mit eingeschlagenen Schä-
Tenne lagen im Blute mit eingeschlagenen Schädeln die 70 jahre alten Eheleute Andreas
deln die 70 jahre alten Eheleute Andreas
und Cäcilie Gruber, ihre verwitwete Tochter
und Cäcilie Gruber, ihre verwitwete Tochter
Viktoria Gabriel und deren 9 Jahre alte
Viktoria Gabriel und deren 9 Jahre alte
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Behältnisse und Kästen durchwühlt aufgefunden.
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Irgend welche Spuren haben die Täter nicht
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hinterlassen. Die Gerichtskommission und der Er-
hinterlassen. Die Gerichtskommission und der Erkennungsdienst der Münchener Polizei, die alle in
kennungsdienst der Münchener Polizei, die alle in
der Nacht am Tatort eintraffen, konnten erst am
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Mittwoch früh ihre volle Tätigkeit aufnehmen.
Mittwoch früh ihre volle Tätigkeit aufnehmen.

Aktuelle Version vom 15. März 2021, 21:04 Uhr

Detailinformationen

Datum

08.04.1922

Ort

Art des Dokumentes

Zeitungsbericht

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Vorarlberger Volksblatt

Verfügbar

https://anno.onb.ac.at/

Inhalt

Nachbarschaft und Ausland

Schrobenhausen, 5. April. (Sechsfacher Mord).

Als am Montag abends ein Mann auf dem Hofe der Bauerswitwe Viktoria Gabriel in Hinterkaifek (Gemeinde Wangen) Umschau halten wollte (die Hofbewohner wurden seit etlichen Tagen nicht mehr gesehen) war alles wie ausgestorben; nur das Vieh im Stall war unruhig. Als er in die Stallung trat, fand er die Tiere losgelöst. Im Haus fand der Mann das 2 1/2jährige Knäblein der Witwe blutüberströmt mit eingeschlagenem Kopf im Kinderwagen liegen. In der Mägdekammer lag die erst seit 31. März auf dem Hof beschäftigte 45 Jahre alte Dienst- magd Maria Baumgartner, ebenfalls er- schlagen. In der neben der Stallung befindlichen Tenne lagen im Blute mit eingeschlagenen Schädeln die 70 jahre alten Eheleute Andreas und Cäcilie Gruber, ihre verwitwete Tochter Viktoria Gabriel und deren 9 Jahre alte Tochter Cäcilie. Im Hause wurden sämtliche Behältnisse und Kästen durchwühlt aufgefunden. Irgend welche Spuren haben die Täter nicht hinterlassen. Die Gerichtskommission und der Erkennungsdienst der Münchener Polizei, die alle in der Nacht am Tatort eintraffen, konnten erst am Mittwoch früh ihre volle Tätigkeit aufnehmen. Nach den ersten Erhebungen ist festgestellt, daß die Hofbesitzerseheleute als Sonderlinge galten und wenig Umgang mit der Nachbarschaft hatten. Sie sollen außer Pfandbriefen von verschiedenen Banken, Gold- und Silbergeld, Schmucksachen und 100 000 Mark Barvermögen besitzen. Was alles geraubt ist, steht nicht fest. Die Tat wurde mit einer Kreuzhacke ausgeführt.


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