Zeitungsartikel: 1922-04-14 Neuburger Anzeigenblatt

Aus Das Hinterkaifeck-Wiki
Version vom 8. September 2019, 21:25 Uhr von Jaska (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Kategorie:Zeitungsartikel rechts == Detailinformationen == === Datum === 14. April 1922 === Ort === Orte: Neuburg a. d. Donau…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Detailinformationen

Datum

14. April 1922

Ort

Neuburg a. d. Donau

Art des Dokumentes

Zeitungsartikel

Verfasser

unbekannt

Verfasst für

Neuburger Anzeigenblatt

Inhalt

Neuburg, 13. April. (Der sechsfache Raubmord.) Am Samstag wurden die sechs Opfer des scheußlichen Verbrechens im Einödhof Hinterkaifeck bei Wangen in Waidhofen beerdigt. Eine große Menschenmenge strömte aus der Umgebung zusammen, um an der Trauerfeier teilzunehmen. Nach dem Ergebnisse der gerichtsärztlichen Sektion haben die Täter in bestialischer Weise gewütet. Der alten Frau Gruber war der Kopf durch nicht weniger als sieben Hiebe eingeschlagen worden. Die kleine Viktoria scheint einen Todeskampf gehabt zu haben, denn sie hielt einen Büschel Haare in der rechten Hand. Als die Unmenschen den ersten Teil ihrer gräßlichen Tat vollbracht, gingen sie durch den Stall nach der Magdkammer, wo die bekanntlich am gleichen Tage eingestandene Magd Baumgartner gerade am Ausziehen war, wie ein abgezogener Schuh vermuten läßt. Diese wurde durch wuchtige Schläge auf den Hinterkopf sofort erledigt. Der Kleine Joseph wird daraufhin geweint und geschrieen haben, so daß er den Mördern unbequem erschien. So ist es zu erklären, warum auch er zum Opfer wurde. Die Beute der Raubmörder bestand im Inhalt der großen Brieftasche, die man leer am Boden fand. Da die Unmenschen schnell zum gewollten Raub gekommen waren, sahen sie von einer weiteren Durchwühlung der Schränke und Behälter ab. An Vorräten scheinen die Mörder lediglich Brot - da kein einziges Stückchen mehr vorgefunden wurde, der Ofen war zum Backen hergerichtet - und Fleisch mitgenommen zu haben.


Wie die "Münchner Zeitung" mitteilt, hat die bisherige Untersuchung ergeben, daß es sich höchstwahrscheinlich um 2 Mordbuben handelt, die vermutlich zwei Tage lang im Heu auf eine günstige Gelegenheit zur Ausführung ihres Verbrechens gewartet hatten. In der nächsten Nähe des Kamins waren einige Dachziegel abgehoben. Hinsichtlich der Täterschaft schwebt noch vollständiges Dunkel.

Offene Fragen/Bemerkungen

Quellenhinweis

Stadtarchiv Neuburg a. D.