Zeitungsartikel: 1922-04-26 Münchner Neueste Nachrichten
Detailinformationen
Datum
26. April 1922
Ort
Art des Dokumentes
Zeitungsartikel
Verfasser
unbekannt
Verfasst für
Münchner Neueste Nachrichten
Verfügbar
Inhalt
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Zum Raubmord in Hinterkaifeck. Die Täter des sechsfachen Raubmordes in Hinterkaifeck konnten bisher noch nicht ermittelt werden. Mit dem Mord scheint eine Beobachtung im Zusammenhang zu stehen, die ein Radfahrer in der gleichen Nacht gemacht hat. Der Radfahrer hat am 1. April früh 3 1/2 Uhr auf der Distriktsstraße von Brunn nach Schrobenhauen zwei Burschen bemerkt, die bei seinem Herannahen sichtlich erschrocken waren. Einer der Burschen legte sich in den Straßengraben und verdeckte das Gesicht mit einer Mütze, der andere wandte sich, um nicht erkannt zu werden, ebenfalls ab, als der Radfahrer näher kam. Es handelt sich um zwei junge Männer im Alter von etwa 20 bis 23 Jahren. Der erste ist etwa 1,70 Meter groß, trug dunkelbraunen Anzug, lange Hose, Mütze und war ohne Gepäck, der zweite ist etwa 1,65 Meter groß, untersetzt, trug graubraunen Hut, war ohne Mantel und führte anscheinend einen Rucksack mit sich. Eine andere Beobachtung stammt aus Ginghofen, Gem. Heinzbach, bei Geiselhöring. Dort kam am 11. April ein junger Mann, der Zigaretten kaufte, in die Küche einer Gastwirtschaft und fragte, ob die "Grünen" noch im Lokal seien. Er entfernte sich durch die rückwärtige Türe des Gasthauses mit dem Bemerken, daß er sich heute noch nicht fangen lassen wolle, obwohl im versichert worden war, daß kein Polizeiorgan in der Gastwirtschaft anwesend sei. Dieser Mann ist etwa 23 Jahre alt, 1,69 Meter groß, blond und hat gelbliche Gesichtsfarbe. Im Oberkiefer fehlen ihm die mittleren Zähne. Er trug gelbe Schnürschuhe, braungelbe Mütze, grauen Militäranzug, und sprach niederbayerische Mundart. Es ist möglich, daß es sich um einen der Räuber von Hinterkaifeck, Hagau od. Niederarnbach handelt. |